Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Ab kommenden Jahr möglich

Müssen Kunden bald dafür bezahlen, ihr Paket an die Haustüre geliefert zu bekommen?

Besonders die Weihnachtszeit stellt Paketunternehmen und -zusteller vor eine fast nicht zu meisternde Herausforderung. Um das immer größer werdende Versandaufkommen handhaben zu können, wollen Paketzusteller ab 2018 eine Gebühr für die Lieferung an die Haustüre erheben.

Besonders die Weihnachtszeit stellt Paketunternehmen und -zusteller vor eine fast nicht zu meisternde Herausforderung. Um das immer größer werdende Versandaufkommen handhaben zu können, wollen Paketzusteller ab 2018 eine Gebühr für die Lieferung an die Haustüre erheben. 

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In Zukunft keine kostenlose Lieferung mehr? 

Klickt man sich in sozialen Netzwerken durch die Profile großer Paketdienstleister bekommt man schnell den Unmut etlicher Kunden zu spüren. Von nicht abgelieferten Paketen über Zusteller, die nicht klingeln, obwohl man zu Hause ist, ist hier alles vertreten. Doch, warum klingelt manch ein Paketbote eigentlich nicht immer? Weil jeder Schritt mit erheblichen Kosten und verbunden ist: Sowohl finanziellen aus auch zeitlichen. Zeit ist Geld lautet das Credo der Boten, die sich besonders in der Weihnachtszeit nicht vor Aufträgen und Zustellungen retten können. Allein in diesem Jahr musste "DHL" laut Angaben des Boulevardmagazins "BZ" 10.000 zusätzliche Arbeitskräfte einstellen.

Das erhöhte Aufkommen von Online-Bestellungen sorgt für Unzufriedenheit auf beiden Seiten. Das Paketunternehmen benötigt mehr Geld, um neue Mitarbeiter einstellen zu können und der Kunde erhält vielleicht sein Paket nicht rechtzeitig. Um dieses Problem besser handhaben zu können, überlegt der Geschäftsführer des Paketdienstes "DPD", Boris Winkelmann, ab dem kommenden Jahr eine Art Klingel-Pauschale in Höhe von etwa 50 Cent einzuführen. Das gab der Manager gegenüber der "Wirtschaftswoche" bekannt. 

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Paketshops die Lösung?

"Hermes", das sich vorerst nicht für einen solchen Preisaufschlag ausgesprochen hat, will den enormen Wachstum an Paketen anders regeln: Mit einer Obergrenze. Am 8. November entschied sich das Logistikunternehmen dazu, den Weihnachtswahnsinn so zu handhaben, dass "in Absprache mit einzelnen Onlinehändlern erstmals regionale Mengenobergrenzen" eingeführt werden. Das berichtet Dirk Rahn, Geschäftsführer Operations "Hermes Germany". Die vorgegebene Anzahl gilt jedoch nur für Online-Händler, nicht aber für den Transport von Privatpaketen. Und auch "DHL"-Sprecherin Anke Blenn spricht sich gegen eine Pauschale aus und erklärt, dass es bis dato keine konkreten Pläne ihres Arbeitgebers gäbe, den Paketempfänger an der Haustüre zur Kasse zu bitten. "Der Berliner erreicht seinen nächsten 'DHL'-Shop heute in durchschnittlich 500 Metern", so Blenn gegenüber des "Tagesspiegel". Das könnte im Konkurrenzkampf der Paketdienste jedoch auch heißen, dass fortan gar nicht mehr geklingelt wird und alle ihre Pakete an sogenannten Packstationen abholen können. 

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Die USA machens vor

Dirk Rahn, Geschäftsführer bei "Hermes" erklärt gegenüber der "Wirtschaftswoche", dass auch er die Alternative Paketshop in Betracht ziehen würde, um dem Kunden Kosten zu ersparen. Jedoch ist noch nicht eindeutig geklärt, wie Deutschlands Paketunternehmen den Weihnachtsansturm 2018 meistern wollen - schließlich steigt die Zahl der Online-Bestellungen Jahr für Jahr stetig an. Es ist also nicht auszuschließen, dass der Paketbote ab dem kommenden Jahr für jede Zustellung an die Haustüre die Hand aufhält. Wie die Unternehmen das allerdings regeln wollen, wenn der Nachbar sich netterweise bereit erklärt, eine Lieferung anzunehmen. bleibt spannend. In den USA ist es bereits 2017 gang und gäbe, dass etwa Lieferdienste wie "UPS" einen Zuschlag von 27 bis 97 Cent für den Paketversand in der Weihnachtszeit erheben.