Social Freezing: Warum frieren immer mehr junge Frauen ihre Eizellen ein?

In den letzten Jahrzehnten hat sich das normale Familienbild drastisch verändert. Längst haben sich Frauen vom Herd und der kompletten Küche verabschiedet, sich einen coolen Job in Führungspositionen gesichert, reisen um die Welt und verdienen das ganz große Geld. Auch die Aufstiegschancen wollen sie sich nicht vermasseln und verabschieden sich erst einmal vom eigenen Kinderwunsch, denn: Auch heute ist es noch immer schwer, seine Karriere und Familie unter einen Hut zu bekommen. Also entscheiden sich viele junge Damen für das sogenannte “Sozial Freezing”, welches die Kryokonservierung der Eizellen beschreibt.

Diese Methode wurde ursprünglich für Krebspatientinnen entwickelt, welche sich vor der eigentlichen Therapie haben Eizellen entnehmen lassen, welche durch die Krebsbehandlung Schaden nehmen hätten können. Nach einer überstandenen Chemo- oder Strahlentherapie hat sich die Patientin somit die Möglichkeit einer eigenen Schwangerschaft offen gehalten.

Heutzutage hingegen lassen sich auch gesunde Frauen weibliche Geschlechtszellen entnehmen, damit sie die biologische Uhr auszutricksen und ihre Familienplanung zu einem späteren Zeitpunkt angehen können.Nur ca. 80 Prozent der normalen Eizellen lassen sich hierfür verwenden und einfrieren. Von diesen können am Ende ca. 50 bis 70 Prozent erneut aufgetaut und befruchtet werden. Knapp über den Daumen gerechnet besagen die Statistiken, dass bei zehn eingefrorenen Exemplaren ungefähr drei bis vier Embryonen heranwachsen werden.

Der ganze Spaß ist jedoch nicht gerade ein Schnäppchen und auch unsere Krankenkassen übernehmen die Kosten fürs Social Feezing nicht. Allein die Entnahme der Eizellen beläuft sich auf mindestens 3000 Euro. Dazu kommen weitere Kosten der Lagerung, welche sich pro Jahr auf 300-600 Euro schätzen lassen und die spätere erneute Einpflanzung, welche mit ebenfalls mindestens 2000 Euro zu Buche schlagen wird. Gigant Apple und Facebook möchten ihren weiblichen Angestellten dennoch die Möglichkeit bieten, ihre Karriere und Familie unter einen Hut zu bekommen und unterstützen das Vorhaben aller Damen mit einer Finanzspritze. Bis zu 15.500 Euro würden die IT-Unternehmen für die Lagerung und Entnahme, sowie Einpflanzung der Eier übernehmen, wie der US-Fernsehsender NBC berichtete.

Superstar Rita Ora erklärte im vergangenen Monat ebenfalls, dass sie sich bereits für diesen Schritt entschieden hatte und gestand in einer australischen Fernsehshow: „Er war schon lange der Hausarzt meiner Familie und meinte zu mir: ‚Du bist jetzt gesund. Warum solltest du sie nicht einfrieren lassen und dann nie wieder darüber nachdenken müssen?’ Also habe ich es gemacht.“