Es gibt Dinge, bei denen Menschen blindes Vertrauen in einen völlig Fremden setzen müssen. Dazu gehört nicht nur, ein Flugzeug zu besteigen oder die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, sondern auch der Besuch beim Arzt. Ohne eigene Kenntnisse bleibt Patienten schließlich nichts anderes übrig, als dem Weißkittel blind zu vertrauen und darauf zu hoffen, dass er seinem hippokratischen Eid nachkommt. Simon Bramhall, 53-Jähriger Leberspezialist und Chirurg am Queen Elizabeth Krankenhaus im britischen Birmingham hat nicht nur diesen geleisteten Schwur gebrochen, sondern zudem Körperverletzung an hilflosen Patienten auf seinem OP-Tisch verübt.
Wiederholungstäter
Die ethisch fragliche und kriminelle Handlung des Chirurgen liegt bereits sieben Jahre zurück, fiel jedoch erst jetzt auf. 2010 transplantierte der 53-jährige Arzt einem Patienten eine Spenderniere. Während der Operation nutzte Simon Bramhall einen sogenannten Argon-Laser, um sich auf dem Organ zu verewigen. Die eingebrannten Initialen "SB" blieben über Jahre unentdeckt, bis Bramhalls einstiger Patient erneut operiert werden musste. Der 53-jährige Arzt, der sich nun vor Gericht verantworten muss, bekannte sich vor dem Birmingham Crown Gericht als nicht schuldig - der Staatsanwaltschaft liegen unterdes Beweise vor, wonach sich Bramhall nicht nur an einem Patienten in Narkose zu schaffen gemacht haben soll.
Am 12. Januar 2018 wird das Urteil erwartet - seine Anstellung im Queen Elizabeth Krankenhaus verlor Bramhalls bereits nach Bekanntwerden der schweren Körperverletzung.