Wieso immer mehr Männer unfruchtbar werden
Eine Studie der isrealischen Hebrew University in Jerusalem warnt vor potenziellen Folgen der steigenden Unfruchtbarkeitsrate bei Männern.
Eine Studie der isrealischen Hebrew University in Jerusalem warnt vor potenziellen Folgen der steigenden Unfruchtbarkeitsrate bei Männern.
Die männliche Unfruchtbarkeit ist oft ein fast schon totgeschwiegenes Gesprächsthema. Laut einer Statistik der "World Health Organisation" bekommt ein Siebtel aller Paare ungewollt keine Kinder - insgesamt soll es sich dabei um über 80 Millionen Partnerschaften handeln. Wie die Webseite "Ovula" beschreibt, soll hierbei das Problem sehr ausgeglichen zwischen den Geschlechtern verteilt sein.
Mann und Frau wären demnach jeweils für 40 Prozent aller Fälle verantwortlich. Bei zehn Prozent liegt die Ursache bei beiden Partnern und in weiteren zehn Prozent soll kein feststellbarer Grund für die ungeplante Kinderlosigkeit bestehen. Gerade bei Männern könnten diese Zahlen allerdings deutlich zunehmen, wie eine Studie der Hebrew University in Jerusalem verlauten lässt.
Für ihre Forschungen analysierten die Experten der Hebrew University Daten aus 185 verschiedenen Studien, die zwischen 1973 und 2011 verfasst wurden. Ihre Ergebnisse beziehen sich dabei auf 43.000 Männer aus der ganzen Erde. Interessanterweise unterscheiden sich die Resultate von Region zu Region: Bei Männern der westlichen Welt hätte sich die Spermienkonzentration von 1973 bis 2011 um über 50 Prozent verschlechtert und würde zudem jedes Jahr um 1,4 Prozent fallen. Zudem wurde über die Jahre eine verminderte Spermienqualität festgestellt. Viele dieser Keimzellen würden demnach durch Verformungen und ungewöhnliche Bewegungsmuster auffallen, wodurch sie unbrauchbar werden - in Entwicklungsländern sei dieser Negativ-Trend allerdings nicht zu verzeichnen gewesen.
Das Ende der Menschheit würde sich auch nicht nähern, wie Professor Richard Sharpe von der britischen Universität in Edinburgh dem "Guardian" verrät. "Auf einer individuellen Ebene könnte dieser Trend allerdings für Betroffene wirklich tragisch sein", fährt er fort. Grund dafür sei die bislang mangelhafte Forschung im Bereich der Unfruchtbarkeit. Doch auf was lassen sich diese beunruhigenden Ergebnisse zurückführen? Auch dafür scheint es Antworten zu geben.
Laut dem Fruchtbarkeitsexperten Hans-Christian Schuppe seien vor allem Umweltgifte wie Luftverschmutzung, verseuchtes Wasser und radioaktive Rückstände die wachsenden Infertilitätszahlen verantwortlich, wie er der "Welt" verrät. Doch auch Übergewicht und Alkohol können die Spermienqualität eines Mannes vermindern. Gerade Raucher hätten dabei mit Problemen zu kämpfen, die sogar noch von Erektionsstörungen begleitet werden könnten. Ob sich die Unfruchtbarkeit in Zukunft bekämpfen lassen wird, ist nicht bekannt, weshalb Männer gut auf ihre kleinen "Schwimmer" Acht geben sollten.