Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Im internationalen Vergleich

Iglu-Studie beweist: Fast jeder fünfte Viertklässler kann nicht richtig lesen und schreiben

Die Auswertungen der neuen Iglu-Studie haben bewiesen, dass unsere Schulkinder im internationalen Vergleich schlechter abschneiden, als bisher gedacht.

Kinder können nicht richtig lesen und schreiben

Deutschland nimmt seit 2001 am internationalen Vergleich der Lesekompetenz seiner Grundschüler und damit an der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung - kurz Iglu - teil. Bislang konnten sich unsere Kids immer im oberen Drittel positionieren und somit eine Vielzahl der 61 teilnehmenden Staaten und Regionen hinter sich lassen. Wie die brandaktuelle Studie, welche am Dienstag, den 05. Dezember 2017 erstmals in Berlin präsentiert wurde, nun bestätigte, sind diese Zeiten längst vorbei. Nur noch im Mittelfeld befinden sich unsere Viertklässler, welche immer schlechter abschneiden. Vor allem aber die Tatsache, dass fast jeder fünfte Viertklässler nicht richtig lesen und schreiben kann, schockiert viele Menschen.

“Es ist davon auszugehen, dass sie mit erheblichen Schwierigkeiten beim Lernen in allen Fächern in der Sekundarstufe I konfrontiert sein werden”, erklärte Studienleiter Wilfried Bos und fügte hinzu, dass die Leistungen stark vom eigenen Elternhaus abhängen würden. Rund 16 Länder haben Deutschland demnach in den vergangenen fünf Jahren überholt, was ebenfalls an den vielen Ganztagsschulen, welche einfach nur als Betreuungseinrichtung dienen, den Kindern jedoch nicht sonderlich viel beibringen, liegen kann.

Schneiden schlechter ab

Auch die bei der Pressekonferenz im Sekretariat der Kultusministerkonferenz in Berlin vorgestellten Ergebnisse des “Qualitätsentwicklung im Bildungswesen-Bildungstrends 2016” erklärten, dass unsere Grundschüler in den vergangenen zehn Jahren sich bundesweit im Rechnen, Lesen und Schreiben deutlich verschlechterten. Der bestimmte Mindeststandard wurde nicht mehr erreicht, Kinder mit Schwächen bekommen keine zusätzliche schulische Förderung und auch in vielen Elternhäusern wird nicht viel Wert auf Bildung gelegt. Gerade einmal ein Drittel der Schülerinnen und Schüler mit Defiziten bekommen Nachhilfe. Alle anderen bleiben auf sich allein gestellt.

Wie wir dieses Problem anpacken können, weiß man unterdes noch nicht.