Bali: Reisebüros bieten kostenlose Stornierungen für Buchungen an
Der Vulkan Agung ist zum Leben erwacht und spuckt unaufhörlich Asche in die Atmosphäre. Erleben Einheimische und Touristen einen Vulkanausbruch, der dem von 1963 gleichkommt?
Der Vulkan Agung ist zum Leben erwacht und spuckt unaufhörlich Asche in die Atmosphäre. Erleben Einheimische und Touristen einen Vulkanausbruch, der dem von 1963 gleichkommt?
Wenn die Traumreise zum Alptraum wird: Hört sich stark nach Übertreibung an, ist aber für viele Touristen gerade Wirklichkeit. Denn die weiß bedeckte Landschaft, die derzeit die indonesische Ferieninsel Bali durchzieht, ist alles andere als weihnachtlich. Sie kündigt möglicherweise einen Ausbruch des aktiven Vulkans Gunung Agnung an.
Am Wochenende begonn Agung Meterhohe Aschewolken in den Himmel zu spucken - diese hatten, laut des australischen Büros für Meterologie, bis Montagmorgen eine kontinuierliche Höhe von 9.100 Metern erreicht. Dazu rast sogenannter Lahar, eine Art Matsch, der aus Asche und Regenwasser besteht, in gefährlicher Geschwindigkeit den Hang des Vulkans herunter. Dieser reißt nicht nur Steine und Trümmer mit sich und ist somit eine drohende Gefahr für alle Ansiedler des Agung. Momentan befinden sich etwa 5.500 deutsche Touristen auf der asiatischen Trauminsel. Eine Ausreise soll bis Mittwochmorgen vorerst nicht möglich sein. Wie die balinesische Regierung mitteilte, wurde vor wenigen Stunden der internationale Flughafen in Denpasar gesperrt. Deutsche Reiseanbieter wie TUI, DER Touristik, ITS, Jahn Reisen, Travelix, Dertour, Meier's Weltreisen und ADAC Reisen bieten Urlauber deshalb nun die Möglichkeit an, bereits gebuchte Pauschalreisen nach Bali kostenlos und ohne Reiserücktrittsversicherung stornieren zu können. Voraussetzung hierfür ist, dass die geplante Abreise bis einschließlich zum 4. Dezember datiert wurde.
Wegen der derzeitigen Bedrohungen wurde ein Gebiet im Radius von zehn Kilometern um den Vulkan zur Sperrzone erklärt, 100.000 Anwohner wurden in Sicherheit gebracht. Noch heute leben jedoch etwa 25.000 Bewohner der Insel in Notunterkünften, nachdem Agung bereits im September Anzeichen eines Ausbruchs von sich gab. Für die Touristen bedeutet das jetzt: Abwarten. Mehr als 440 Flüge wurden bisher gestrichen, dies betrifft fast 60.000 Passagiere. Für die gestrandeten Urlauber wird die Suche nach einer Unterkunft mitunter schwierig, da sich auch Hotels mit Anwohnern füllen, die ihre Häuser verlassen mussten. Der Gouverneur und die Tourismusbehörde Balis riefen deshalb alle Besitzer einer Unterkunft dazu auf, Touristen und Anwohner kostenlos aufzunehmen. Wer die lange Fahrt mit Fähre und Bus auf sich nehmen möchte, kann versuchen über den Land- und Wasserweg von der Insel zu kommen.