Von wegen Eigenbrötler: Ich-Zeit ist wichtig, um Kraft zu tanken
Neue Erkenntnisse einer Studie aus New York zeigen auf, dass sich überraschend viele Personen neue Energie nicht aus Freunden oder der freien Natur beziehen.
Neue Erkenntnisse einer Studie aus New York zeigen auf, dass sich überraschend viele Personen neue Energie nicht aus Freunden oder der freien Natur beziehen.
Kennt Ihr das auch, wenn ihr Euch einfach nach ein bisschen Ich-Zeit sehnt? In die heiße Badewanne liegen, dazu ein paar Kerzen, gute Musik und Gedanken, die schweifen? Das ist wahrlich Balsam für die Seele. Und mit diesem Seelenstreichler seid Ihr nicht die Einzigen - jedoch vielleicht die einzigen, auf die dieses Alleinsein positive Effekte hat. Forscher der Universität von Buffalo untersuchten, warum sich Menschen manchmal so gerne von der Außenwelt abkapseln und publizierten ihre Erkentnisse in der Fachzeitschrift "Personality and Individual Differences".
Dabei kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass sich nicht alle Menschen aus Angst oder Schüchternheit zurückziehen, vielmehr gaben 295 Probanden an, dass sie einfach für sich sein wollten, um neuen Elan zu erhalten und Kraft zu tanken. Das Positive an ihrem Rückzug: Die Teilnehmer der Studie wurden kreativer. "Sie leiten keine Interaktion ein, aber sie scheinen diese auch nicht von Gleichgesinnten abzulehnen", erklärt Studienautorin Julie Bowker in "Personality and Individual Differences". Daraus lässt sich schließen, dass alle Studienteilnehmer die Stille genießen können und dadurch in der Lage sind, kreativer zu denken und neue Ideen zu entwickeln. "Wie ein Künstler in einem Studio oder ein Akademiker in seinem Büro", vergleicht Bowker.
Die Ursache für das Verlangen nach Ruhe ist also letztendlich ausschlaggebend. Dieses Resultat ist das erste positive aus Studien dieser Art. Ungeselligkeit könnte also von nun an als vorteilhafte Form des Rückzugs charakterisiert werden. Damit sollte das Bild des Eigenbrötlers ein für alle Mal der Vergangenheit angehören.