Experten warnen: 2048 wird es in den Ozeanen keine Fische mehr geben

Ozeane, in denen keine Meeresbewohner leben, sind ein unvorstellbares Szenario. Filme wie "Findet Nemo" oder "Große Haie – Kleine Fische" wären ohne deren Existenz undenkbar. Sind Fische also die neuen Eisbären, um die sich bald vielleicht nur noch Geschichten und Mythen ranken? Das industrielle Abfischen der Meere sorgt dafür, dass genau das spätestens 2048 der Fall sein wird. Wie viele Fische in den Ozeanen leben, kann unmöglich spezifiziert werden - das "Marine Stewardship Council", kurz MSC, ist sich jedoch sicher, dass 31,4 Prozent der weltweiten Fischbestände überfischt und 58,1 Prozent aller Fischbestände maximal befischt sind. Weltweit werden jährlich 93,4 Millionen Tonnen Fisch und Meeresfrüchte aus dem Wildfang zu Lebensmitteln weiterverarbeitet. 40 Prozent aller gefangenen Tiere wird jedoch als unbrauchbar deklariert weggeworfen. Die Nachhaltigkeit bleibt auf der Strecke, die Ozeane können sich nicht mehr aus eigener Kraft regenerieren. 

Durch exzessive Überfischung werden nicht nur die Bestände immer geringer, auch werden Arten, die sich nicht für den Verkauf eignen, getötet. Jährlich erleiden so mehr als 50 Millionen Haie den Tod - weil sie sich in Fischernetzen und Angelschnüren verfangen. "Wenn die Ozeane sterben, werden wir das sicherlich auch. Dennoch töten wir pro Jahr mehr Fische als alle Menschen, die jemals auf der Erde gelebt haben", so Dr. Callum Roberts, Professor für Meereschutz an der University of New York in einem Interview gegenüber UNILAD.

Fischt die Industrie in diesem Tempo weiter, werden die Ozeane kollabieren und die Expertentheorie von Fischfreien Ozeanen in 2048 bestätigen. Trotz der extremen Auswirkungen scheint die nicht-nachhaltige Fischerei kein Ende zu nehmen. Zwischen 720 und 864 Millionen Menschen sind in der gesamten Fischindustrie tätig. Zusammen fahren sie einen jährlichen Umsatz von 130 Milliarden Dollar ein.