Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Pendeln soll nicht ganz unbedenklich sein

Schädigt die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel die Sinnesorgane?

Forscher der Universität von Toronto stellten eine unglaubliche Behauptung auf: Pendler könnten Gefahr laufen, einen Hörverlust zu erleiden. Grund dafür soll die unglaubliche Lautstärke sein, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln einhergehen.

Strapazen im Alltag

Etwa 30 Millionen Deutsche sollen täglich mit der Bahn oder dem Bus zur Arbeit kommen. Wer schon einmal mit den "Öffentlichen" gefahren ist, der weiß ganz genau: Stress ist angesagt. Lange Wartezeiten, aggressive Mitreisende, wenige Sitzmöglichkeiten und eine enorme Lautstärke an den Bahngleisen oder im Bus. Letzterer nervenaufreibende Grund erweckte nun die Aufmerksamkeit von Wissenschaftler. Denn eines ist klar: Der Lärmpegel, der in öffentlichen Verkehrsmitteln herrscht, hat Auswirkungen auf den Menschen. Doch, welche genau sind das? Um dieser Frage nachzugehen, untersuchten kanadischen Forscher der Universität von Toronto unterschiedliche Orte auf dessen Geräuschpegel.

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Die Forschungsmethode

Für die Durchführung dieser Studie pendelten einige Mitarbeiter des Forschungsteams mit Hilfe von U-Bahnen, und Bussen. Außerdem hielten sie sich an den Abfahrstationen ebendieser auf und messten den Geräuschpegel, der in den "Öffis", als auch außerhalb herrscht. Damit es einen Vergleichswert gibt, untersuchte das Team sowohl die Lautstärke im Auto als auch die, die Fußgänger und Fahrradfahrer auf dem Weg zur Arbeit aufsaugen. Das Rohmaterial wurde durch angeheftete Aufnahmegeräte auf Ohrenhöhe der Forscher erfasst.

Lärmpegel kommt einer Explosion gleich 
210 Messungen sprachen eine deutliche Sprache: Die gewöhnliche Lautstärke in der Öffentlichkeit ist für Fußgänger und Fahrradfahrer nicht weiter bedenklich. Für Pendler, die den Bahnhof aufsuchen müssen, jedoch schon. Denn hier finden sich immer wieder extrem laute, durchdringende Geräusche, die für die Gesundheit ein Risiko darstellen können. Ein Fünftel dieser stoßartigen Töne an Bahnhöfen erreichte eine Höhe von über 114 Dezibel. Zum Vergleich: Ein startendes Düsenflugzeug oder eine Explosion produzieren einen Lärmpegel von 120 Dezibel. 

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Unerwartetes Ergebnis

An Bushaltestellen und U-Bahn-Haltestellen konnten die Forscher der Universität von Toronto ebenso die schädliche 120-Dezibel-Grenze ausfindig machen. Bedenklich hohe Ziffern, die nach Angaben der "US Environmental Protection Agency" im schlimmsten Fall zum Verlust des Hörsinns führen können, wenn man dem Krach mehrmals in Folge und länger als ein paar Sekunden ausgesetzt ist. Dr. Vincent Lin, federführender Forscher der Studie, erläuterte, dass Menschen, die regelmäßig einem solchen Lärm ausgesetzt sind, eher an Depressionen und Angstzuständen erkranken und oftmals ein erhöhtes Unfallrisiko aufweisen.