Versteckte Kameras in Rauchmeldern: Airbnb-Gäste wurden ohne ihr Wissen aufgezeichnet
Während ihrer Flitterwochen entdeckte ein junges Ehepaar Kameras in ihrer Airbnb-Unterkunft. Nun muss sich der Vermieter vor Gericht verantworten.
Während ihrer Flitterwochen entdeckte ein junges Ehepaar Kameras in ihrer Airbnb-Unterkunft. Nun muss sich der Vermieter vor Gericht verantworten.
Wer gerne reist, aber auf teure Hotelkosten verzichten will, für den sind privat vermietete Unterkünfte à la Airbnb genau das Richtige. Meist mitten in der Stadt gelegen lebt es sich in mancher Airbnb-Unterkunft nicht mit dem Gefühl eines Touristen, sondern eines Einheimischen Einheimischen – und genau das lieben Hotelverweigerer an der Plattform, die weltweit private Heime vermietet. Doch in manchen Fällen kann das gegenseitige Vertrauen auch schief gehen – auch wenn alle Seiten via Airbnb rechtlich abgesichert sind, gibt es dennoch etliche Geschichten über Vermieter, die ihre Wohnung verwüstet vorgefunden haben oder Gäste, die in Sachen Sauberkeit und Komfort übers Ohr gehauen wurden. Das ist jedoch noch das geringere Übel – denn das Erlebnis eines Ehepaars aus Indiana zeigt: Es geht noch schlimmer.
Bitte recht freundlich
In ihrer angemieteten Unterkunft in Longboat Key in Florida wollte das frischverheiratete Paar Starnes eigentlich entspannte Flitterwochen verbringen - jedoch fiel Derek Starnes schon nach kurzer Zeit ein merkwürdiges Loch in einem Rauchmelder auf, der an der Schlafzimmerdecke befestigt wurde. Als die beiden Eheleute das Gehäuse des Melders abnahmen, entdeckten sie darunter eine Kamera sowie ein Mikrofon. Der Vermieter Wayne Natt hatte das Paar also heimlich aufgezeichnet - und das im Schlafzimmer - neben dem Bad, der privateste Ort des Hauses. Mit ihrer Entdeckung im Schlepptau machten sich die Starnes auf zur Polizei - die den Airbnb-Vermieter umgehend vorludt und das Haus in Florida inspizierte. Auf dem Revier angekommen beteuerte der 56-jährige Natt, er hätte die Kamera dort angebracht, um sich in privaten Situationen und bei Sex-Parties mit seiner Frau und anderen Teilnehmern zu filmen. Warum auch in anderen Räumen des Hauses Videomaterial unwissender Gäste gemacht wurde, konnte er nicht rechtfertigen. Zudem behauptete der 56-Jährige die Kameras vor einer Airbnb-Vermietung immer abgeschalten zu haben. Natt wurde wegen Voyeurismus verhaftet, gegen eine Kaution jedoch wieder freigelassen.
Airbnb reagierte mit einer Null-Toleranz-Politik auf den Vorfall. Die Online-Plattform betont, dass Vermieter, die die Privatsphäre der Mieter in solchem Umfang missachten, sofort verbannt werden und mit einer Anzeige rechnen müssten. Das Unternehmen "empfiehlt" den Gastgebern Rücksicht auf die Privatsphäre der Gäste zu nehmen. Alle Sicherheitskameras die sich in der Wohnung befinden sollen demnach unbedingt den Gästen mitgeteilt werden. In der Vergangenheit trübten ähnliche Fälle die Seriosität von Airbnb. Der Fall der Deutschen Yvonne S. schlug in den USA hohe Wellen - denn auch Yvonne und ihr Freund entdeckten eine ferngesteuerte Kamera in einem Bücherregal der angemieteten Airbnb-Wohnung. Die junge Frau zeigte das Unternehmen an – bislang jedoch ohne Erfolg.