Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Heftige Diskussionen

​Studie besagt: Fleischesser leben gesünder als Vegetarier

Wissenschaftler der Medizinischen Universität Graz wollen herausgefunden haben, dass Vegetarier deutlich häufiger unter schweren Krankheiten leiden würden als Menschen mit fleischigeren Essensgewohnheiten.

Vegetarier vs. Fleischesser

Ernährungsexperten predigen immer wieder, dass wir lieber mehr Obst und Gemüse essen sollten, anstatt uns ständig nur von Fleisch zu ernähren. Tatsächlich will eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) belegt haben, dass der Verzehr von Schweine- und Rindfleisch sogar Krebs auslösen könnte. Die meisten scheinen sich von solchen Forschungsergebnissen aber relativ wenig stören zu lassen - nach Schätzung des "Bundesmarktes für Vieh und Fleisch" vertilgen die Deutschen nämlich noch immer genauso viel Wurst, Braten und Co. wie in den Jahren zuvor. Doch österreichische Wissenschaftler geben Fleischessern in einer neuen Studie sogar Recht.

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Leben Vegetarier doch ungesund?

Die Forscher der Medizinischen Universität in Graz haben Daten untersucht, die eine österreichische Gesundheitsumfrage in Bezug auf die Ernährungsgewohnheiten und den Lebensstil der Befragten gesammelt hatte. Dafür ordneten die Wissenschaftler die 1.320 Teilnehmer anhand ihres Alters, Geschlechts und ihren sozioökonomischen Status. Schließlich warfen die Forscher einen genaueren Blick auf die Essgewohnheiten der Probanden. Dabei konnten sie eine weitere Unterteilung vornehmen - 330 Beteiligte waren Vegetarier, dieselbe Anzahl von Personen gab an, zwar regelmäßig Fleisch zu essen, sich aber trotzdem viel von Obst und Gemüse zu ernähren. Dazu kamen nochmals 330 Teilnehmer, bei denen laut eigenen Angaben sehr häufig Geflügel, Schwein und Co. auf dem Speiseplan stehen würden und 300 Menschen, die behaupteten, eher selten Fleisch zu verzehren.

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Ist eine vegetarische Ernährung ungesund?

Die Wissenschaftler fanden bei der Auswertung ihrer Untersuchung heraus, dass Vegetarier tendenziell weniger Alkohol tranken und einen geringeren Body-Mass-Index hatten als Fleischesser. Allerdings stellten die Forscher auch fest, dass sich die 330 Probanden, die sich hauptsächlich von Obst, Gemüse und Milchprodukten ernähren, deutlich häufiger unter Krebserkrankungen, psychischen Problemen und Allergien litten als die anderen Beteiligten. Dies soll daran liegen, dass Vegetarier zu wenig Cholesterin und gesättigte Fettsäuren zu sich nehmen würden, die unter anderem wichtig für den Zellbau des Körpers und das Herz-Kreislaufsystem sind.

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Kritik an den Ergebnissen

Vegetarier sollen zudem noch weitere nachteilige Angewohnheiten haben. So würden sie beispielsweise nur sehr unregelmäßig einen Arzt aufzusuchen, was laut den Wissenschaftlern zusätzlich zu einem schlechteren Gesundheitszustand beiträgt. "Wir haben herausgefunden, dass Vegetarier häufiger unter Krankheiten wie Asthma, Krebs oder psychischen Problemen leiden als Menschen, die Fleisch essen. Allerdings können wir nicht sagen, was dabei die genauen Ursachen und Auswirkungen sind", fasst eine der Verantwortlichen, Nathalie Burket, in einem Interview mit der österreichischen Ausgabe des "Time"-Magazins zusammen. Während es deshalb wohl noch weiterer Studien bedarf, werfen Kritiker dem Forscherteam vor, mit ihren Ergebnissen Werbung für die Fleischindustrie machen zu wollen - die Forscher streiten dies natürlich vehement ab. Welcher kulinarische Lebensstil nun wirklich am gesündesten ist, wird sich also erst in der Zukunft zeigen.