Mit diesem psychologischen Trick machen uns Facebook und Co. süchtig
Der ehemalige Präsident von Facebook, Sean Parker erzählt im Interview mit "Axios" über fragwürdige Methoden, mit denen das Social Network seine User ködert und bei Laune hält.
Der ehemalige Präsident von Facebook, Sean Parker erzählt im Interview mit "Axios" über fragwürdige Methoden, mit denen das Social Network seine User ködert und bei Laune hält.
Knapp über zwei Stunden verbringen wir laut einem Report von "We are Social" täglich auf sozialen Kanälen. Lässt man einmal den Blick in der Bahn oder dem Bus schweifen, sieht man eigentlich auch fast nur Menschen, die sich an ihre Smartphones klammern. Könnte es da nicht sogar sein, dass Instagram, Twitter, Facebook und Co. uns irgendwie süchtig machen? "Ja", erklärt der ehemalige Facebook-Präsident Sean Parker gegenüber der Webseite "Axios". Dies sei auch kein willkürlicher Nebeneffekt, sondern bewusste psychische Manipulation.
Das war Sean Parkers Antwort, wenn ihm jemand erzählte, nicht auf sozialen Netzwerken vertreten zu sein. Warum er sich schon damals, als er von 2004 bis 2005 bei Facebook arbeitete, so sicher dabei war, erzählte er nun der Webseite "Axios". So sei bereits der grundlegende Gedanke beim Gestalten von Facebook gewesen, den User so lange wie möglich aktiv zu beschäftigen und seine Zeit zu beanspruchen.
"Das bedeutet, dass wir euch ab und zu sozusagen einen kleinen Dopamin-Schub geben mussten, wenn jemandem ein Post gefällt, ein Foto kommentiert oder was auch immer", erklärt Parker. Dies würde dazu führen, dass man auch selbst mehr teilt, kommentiert und hochlädt, wodurch man wiederum noch mehr Likes erntet – ein endloser Teufelskreis. "Es ist ein Kreislauf der sozialen Bestätigung. […] exakt die Art von Kniff, die sich ein Hacker wie ich ausdenken würde, weil man eine Schwäche der menschlichen Psyche ausnutzt", beschreibt der 37-Jährige weiter.
"Die Erfinder - […] ich, Mark Zuckerberg, Kevin Systrom bei Instagram, alle diese Leute – haben das verstanden. Doch wir haben es trotzdem getan", erklärt Parker. Die App würde unsere Gesellschaft aktiv in ihrem Denken beeinflussen. "Nur Gott weiß, was es mit den Gehirnen unserer Kinder anrichtet", warnt der ehemalige Facebook-Präsident. Die süchtig machende Wirkung von Social-Media-Apps ist also bei Weitem kein Zufall, sondern eine Schwachstelle unserer Psyche, die mit kleinen Belohnungen in Form von Likes und Kommentaren aktiv ausgenutzt wird. Beunruhigt Euch das oder könnt Ihr dem Wunsch nach Likes problemlos widerstehen?