Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Missverständnisse vorprogrammiert

​Darum solltest Du Deine Sätze in Textnachrichten nie mit einem Punkt beenden

Grammatik ist wichtig! Eine Studie aus den USA hat nun aber herausgefunden, dass ein Punkt nicht immer nur als einfaches Satzzeichen aufgefasst wird, sondern sogar die Aussage verändert.

Verbale vs. schriftliche Konversationen

In einem Gespräch unter vier Augen kann man die Bedeutung seiner Worte deutlich besser kontrollieren als in einer WhatsApp-Unterhaltung. Durch das Verändern der Stimme oder bestimmte Gesichtsausdrücke können wir dabei den Gehalt unserer Aussage so anpassen, dass unser Gegenüber das Gesagte auch nicht missverstehen könnte. Bei einer schriftlichen Konversation ist das allerdings nicht so einfach, weshalb wir hierbei häufig auf Emojis zurückgreifen, eine andere Formulierung benutzen oder verschiedene Satzzeichen verwenden. Die richtige Punktsetzung ist normalerweise grammatikalisch natürlich absolut sinnvoll und wichtig. Eine Studie aus den USA hat nun allerdings herausgefunden, dass dies in Textnachrichten auch schnell einmal zu ungewollten Missverständnissen führen kann.

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Das Interpretieren von Nachrichten

Wissenschaftler der Binghampton University in New York haben in ihrer Studie untersucht, wie die Punktsetzung in Textnachrichten vom Empfänger interpretiert werden könnte. Dafür sollten die Probanden eine schriftliche Konversation zwischen zwei Personen bewerten. Inhalt der Unterhaltung war beispielsweise eine Einladung, die der andere schließlich mit nur einem Wort wie "Ja", "Nein" oder auch "vielleicht" beantwortet hatte – und das entweder mit oder ohne einem Punkt am Ende der Nachricht. Dabei haben die Forscher herausgefunden, dass die Beteiligten Mitteilungen, die mit einem Punkt beendet wurden, anders interpretiert hatten als die, ohne jegliche Zeichensetzung.

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Missverständnisse durch Zeichensetzung

"Unsere Untersuchung hat gezeigt, dass unser Verständnis für die geschriebene Sprache je nach Kontext variiert", erklärt die Psychologin Celia Klin gegenüber der Website "EurekaAlert". In Textnachrichten kann die Punksetzung demnach unter anderem dazu dienen, eine zusätzliche Bedeutung zur Aussage hinzuzufügen. In der Fachsprache nennt sich diese Form der Kommunikation "Textismus". Sie beschreibt die Art, in der wir in schriftlichen Mitteilungen versuchen, Gesichtsausdrücke zu kopieren, die wir in einem Gespräch von Angesicht zu Angesicht auch anwenden würden.

Beispiele hierfür wären ein Augenzwinkern, wenn etwas nicht ernst gemeint war oder ein Lachen bei einem kleinen Scherz – dasselbe gilt übrigens auch für Emojis. Allerdings könnte das Verwenden von Punkten und anderen Zeichen dazu führen, dass der Empfänger eine Nachricht anders interpretiert, als es eigentlich gewollt war – beispielsweise empfanden die Probanden der Studie laut Klin die Punktsetzung als harsch und unhöflich. Sie mahnt deshalb dazu, beim Einsatz von Emojis oder auch bei der Zeichensetzung daran zu denken, dass der Empfänger unserer Nachricht die eigentliche Aussage des Textes dadurch missverstehen könnte.