Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Das starke Geschlecht leidet mehr

Erwiesen: Männern geht es während einer Grippe wirklich schlechter als Frauen

Diverse Forschungsergebnisse liefern den Beweis, über den sich die Männerwelt freuen wird: Die sogenannte Männergrippe ist keine Einbildung. Demnach leiden Frauen tatsächlich weniger unter ein und derselben Erkältung als Männer.

Begründetes Verhalten

Wenn Männer krank werden, dann haben besonders ihre Partnerinnen das Gefühl, als leide der Liebste nicht an einem einfachen Schnupfen, sondern stünde kurz vor dem Tod. Kein Wunder hat sich der Begriff der "Männergrippe" schon etabliert. Oftmals als wehleidiges Weichei abgetan, wird jetzt jedoch bekannt, dass ein Mann tatsächlich stärker unter einer Grippe, einem Schnupfen oder Kopfschmerzen leidet, als Frauen. Klar: Immerhin sind letztere ja auch dazu auserkoren, Kinder zu gebären. Eine einfache Erkältung haut Frau also nicht so leicht um. Und schuld daran hat einzig und allein das Y-Chromosom. Im Gegensatz zu Frauen, die von 46 Chromosomen zwei X-Chromosome aufweisen, verfügen Männer neben dem Y- nur ein X-Chromosom. Laut Studienveröffentlichungen der National Academy of Science belegt, dass das fehlende zweite X-Chromosom bei Männern für eine schwächere Immunabwehr sorgt. 

Gibt es die Männergrippe also wirklich - und hat die Frauenwelt ihren Liebsten bis dato zu Unrecht ein wehleidiges Verhalten unterstellt? Pünktlich zum internationalen Männertag am 19. November gehen wir der Sache auf den Grund. 

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Hormonunterschiede 

Neben den Chromosom-Unterschieden liegt ein weiterer Grund für die unterschiedliche Wahrnehmung einer Erkältung laut der Fachzeitschrift "American Journal of Physiology" darin, dass weibliche Östrogene Grippe-Erreger in bestimmten Fällen stoppen können, bevor diese ausbrechen. Das Hormon Testosteron bekämpft Viren hingegen nicht. "Östrogen stimuliert das Immunsystem, Testosteron hingegen unterdrückt es", verdeutlicht Marcus Altfeld vom Heinrich-Pette-Institut in Hamburg das Phänomen gegenüber der "HuffPost". Vereinfacht heißt das wohl, dass ein hoher Testosteron-Spiegel größeres Leid während einer Infektion bedeutet. 

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Der genaue Grund bleibt ungewiss

Trotz all dieser Ergebnisse steht immer noch nicht fest, warum sich die Immunsysteme von Mann und Frau gerade in diesem Punkt so stark unterscheiden. Die Immunologin Beatrix Grubeck-Loebenstein der Universität in Innsbruck vermutet nach Angaben der "HuffPost" eine ganz bestimmte Ursache für die Differenz. Demnach könnte die Wurzel allen Ursprungs darin liegen, dass der Körper der Frau darauf ausgerichtet ist, nicht nur sich selbst, sondern auch Ungeborene oder Säuglinge zu schützen. Ihre Aussage stützt sie darauf, dass Frauen besonders während ihrer fruchtbaren Jahre äußerst resistent gegen mögliche Krankheitserreger sind – und dass dieser Effekt nach der Menopause nachlässt. Außerdem ist Grubeck-Loebenstein der Überzeugung, dass auch der Lebensstil der beiden Geschlechter relevant ist. "Männer leben immer noch risikoreicher, sie ernähren sich ungesünder und lassen sich weniger diszipliniert impfen", teilte sie weiter mit.