Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Ist diese Art Eingriff Zukunftsweisend?

Werden Hirn-Implantate künftig die Denkleistung steigern?

Wissenschaftler der University of Southern Carolina wollen ein Implantat entworfen haben, welches die Gedächtnisleistung eines Menschen um bis zu 30 Prozent verbessern soll – und so bald auch Demenz heilen könnte.

Wenn das Gehirn nicht mehr funktioniert

Das Gehirn ist das wichtigste Organ des Körpers – es steuert nicht nur lebenswichtige Funktionen, sondern macht jeden Menschen mit seinem persönlichen denken einzigartig. Doch leider kommt es durch Unfälle oder bestimmte Erkrankungen wie Tumore oder Alzheimer dazu, dass die betroffenen Personen teilweise grundlegende Bewegungen nicht mehr ausführen können und schließlich daran sterben. Wissenschaftler versuchen immer wieder neue Methoden ausfindig zu machen, um solche Krankheiten zu bekämpfen –auch mit besonders drastischen Maßnahmen wie beispielsweise das Vorhaben, einen ganzen Kopf zu transplantieren. Erfolge konnten sie dabei zwar noch nicht verbuchen, allerdings schürt nun eine Studie aus den USA, die kürzlich auf dem Wissenschaftskongress "Society for Neuroscience meeting" in Washington DC vorgestellt wurde, neue Hoffnung.

Kleine Stromschläge im Gehirn

Die Wissenschaftler der University of Southern Carolina haben anhand von 20 Probanden untersucht, ob sich die Gedächtnisleistung eines Menschen durch Elektroschocks mit minimaler Stärke verbessern lässt. Dafür baten sie die Teilnehmer, an einer kleinen Gedächtnisübung teilzunehmen, in der sie innerhalb von kurzen Zeitabständen mehrere Bilder gezeigt bekamen, die sie nach 75 Sekunden wieder beschreiben mussten. Im Anschluss betrachteten die Forscher die Reaktion der Nervenzellen der Beteiligten, um herauszufinden, welche Gehirnregionen aktiv waren, als sie ihr Gedächtnis bemühten. Schließlich wiederholten sie die Übung mit kleinen, selbst entwickelten Implantaten, die in diese Hirnregionen eingepflanzt wurden, um die bestimmten Neuronen für ein besseres Abschneiden mit Stromschlägen zu stimulieren.

Gehirnimplantate für ein besseres Gedächtnis

Die kleinen Geräte bestanden dabei aus Elektroden, die in den Hippocampus, also der Gehirnregion, die für unser Gedächtnis und das Erlernen neuer Fähigkeiten verantwortlich ist, eingepflanzt wurden. Dabei soll die Entwicklung der Wissenschaftler mit den minimalen Stromschlägen den natürlichen Prozess, wie wir Erinnerungen in unserem Hirn verarbeiten, imitieren. Nachdem die Probanden erneut an der Übung teilnahmen, konnten die Forscher feststellen, dass sie mit den Implantaten deutlich besser abgeschnitten haben – und das teilweise mit bis zu 30 Prozent. Für die Zukunft hoffen die Forscher, dass sie ihre Entwicklung auch im Kampf gegen Krankheiten wie beispielsweise Demenz, die das Gedächtnis eines Menschen betreffen, einsetzen können.