Boreout-Syndrom: Wenn Langeweile einen Menschen krank macht

Bist auch Du in Deinem Job gelangweilt und hast häufiger nichts zu tun? Dann könntest auch Du unter dem Boreout-Syndrom leiden und Deine Gesundheit aufs Spiel setzen.

Kurioser Fall

Ein Franzose verklagte seinen Arbeitgeber, nachdem dieser ihm einen langweiligen Job auferlegt hatte. Umgerechnet 300.000 Euro verlangte Frederic Desnard im Mai 2016 von seinem damaligen Chef, nachdem er vier Jahre lang als Buchhalter in einer Pariser Parfümerie gearbeitet hatte, ununterbrochen gelangweilt war und schließlich depressiv wurde.

“Jeden Abend habe ich die Firma verlassen und mich nach etwas gesehen. Ich hatte den kompletten Tag nichts geleistet. Auch habe ich häufiger während meiner Arbeitszeiten geweint, doch das interessierte niemand. Ich wurde depressiv und habe mich für mich selbst geschämt”, erklärte der Franzose gegenüber “BFM”-Television.

Wie die Klage am Ende ausgegangen ist, weiß man unterdes nicht. “Interparfums”-Anwalt Jean-Philippe Benissan erklärte lediglich, dass sich die Sache erledigt und man sich außergerichtlich geeinigt hätte.

Was ist das Burnout-Syndrom

Doch Desnard ist nicht der einzige Mensch auf diesem Planeten, der sich unterfordert fühlt und am sogenannten “Boreout-Syndrom” leidet. 13 Prozent der Deutschen sollen sich laut einem Stressreport der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin schlichtweg nutzlos fühlen. Chronische Rückenschmerzen, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Kopf- und Magenschmerzen, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen oder sogar Depressionen sind nur einige Folgen nach jahrelangem Nichtstun im Job.

Vor allem Vertuschungsstrategien im Berufsalltag, welche von der eigentlichen Langeweile ablenken sollen, erzeugen am meisten Stress und können einen jeden gesundheitlich belasten. Bevor Du das nächste Mal also vorgibst beschäftigt zu sein, Du stundenlang auf den Bildschirm starrst oder deinen Arbeitskollegen von all Deinen Aufgaben berichtest, ersuche ein Gespräch mit deinem Chef und rede mit ihm oder ihr über Deinen Arbeitsbereich. Deine Gesundheit wird sich auf lange Sicht bei Dir bedanken.