Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Die Kleinen strengen sich mehr an

​Darum bevorzugen Eltern oftmals ihren jüngeren Nachwuchs

Manchmal hat man das Gefühl, dass die eigenen Eltern die jüngeren Geschwister bevorzugen – und wie eine Studie aus den USA nun herausgefunden hat, ist hier tatsächlich ein Fünkchen Wahrheit dran.

Geschwister unter sich

Ob Schulnoten, das Benehmen am Tisch oder auch sportlicher Erfolg: jüngere Kinder wollen gerne ihren älteren Geschwistern nacheifern, wenn diese ein gutes Vorbild abgeben. Die Erstgeborenen finden sich jedoch oftmals in einer Art Konkurrenzkampf wieder, denn die kleine Schwester oder auch der kleine Bruder scheinen einfach immer bevorzugt zu werden. Meistens liegt dieses Befinden im Auge des Betrachters, Mutter oder Vater würden niemals zugeben, dass sie die Kleinsten lieber mögen - allerdings legt nun eine Studie aus den USA nahe, dass genau dies doch der Fall ist.

Eltern-Kind-Beziehung

Die Studie der "Birmingham Young University's School of Family Life" hat anhand von 381 Eltern und ihren Kindern untersucht, inwieweit sich die Beziehung zwischen den Erst-, den Zweitgeborenen und ihrer Mutter und auch ihrem Vater unterscheidet. Dafür wurden die Probanden, die hauptsächlich aus der arbeitenden Mittelklasse stammten, über drei Jahre hinweg zu ihrem Umgang miteinander befragt. Dabei mussten die Eltern unter anderem beantworten, wie nahe sie ihrem jeweiligen Kind stehen und wie oft es zu Konflikten kommt. Der Nachwuchs musste hingegen aus ihrer Sichtweise die Beziehung zu ihren Erziehungsberechtigten beschreiben.

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Wer ist der Favorit der Eltern?

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass jüngere Kinder, die sich in der Favoritenrolle sahen, eine innigere Beziehung zu ihren Eltern hatten, wenn Vater und Mutter sie tatsächlich bevorzugten. Wenn sich jedoch die Wahrnehmung der älteren Geschwister und ihrer Erziehungsberechtigten hinsichtlich der Bevorzugung unterschieden, konnte dies mit häufigeren Konflikten zwischen den Beteiligten in Verbindung gebracht werden. Außerdem fanden die Forscher heraus, dass die Zweitgeborenen sich öfters anstrengten, einen guten Draht zu ihren Eltern zu finden, als die Erstgeborenen einer Familie – und damit entwickeln sich jüngere Geschwister oftmals zu Mamas und Papas Lieblingen.

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Die Geschwister vergleichen sich

Den Grund für die Anstrengungen sehen die Wissenschaftler darin, dass sich die jüngeren Kinder meistens mit ihren älteren Geschwistern vergleichen und genauso gut oder sogar noch besser wie diese abschneiden wollen – sei es hinsichtlich der Schulnoten, der Sportlichkeit oder eben der Beziehung zu den Eltern. Der federführende Autor der Studie, Alex Jensen, rät den Erziehungsberechtigten übrigens davon ab, ihren Nachwuchs immer gleich behandeln zu wollen. Wichtig sei laut dem Forscher neben einem fairen Umgang miteinander, den Kindern vor allem Liebe und Unterstützung zukommen zu lassen – so spielt es auch für die Geschwister keine Rolle mehr, wer der Favorit unter ihnen ist.