Eine Affäre einzugehen ist das eine. Eine Entführung zu erfinden, um ungestörte Stunden mit dem Liebhaber verbringen zu können das andere. Gestern fiel das Gericht der südfranzösischen Stadt Mende das Urteil gegen die 25-jährige Parteiangehörige der rechtspopulistischen Partei Front National Sandy Gaillard, die im Juli 2016 angab, entführt worden zu sein. Die Richter verurteilten die Französin zu sechs Monaten Haft mit anschließender psychologischen Betreuung und einer Geldstrafe in Höhe von 5.000 Euro. Gaillard lebte von ihrem Ehemann getrennt und gemeinsam mit ihrem neuen Partner in der Ortschaft Rieutort-de-Randon als sie im vergangenen Sommer eine Affäre einging. Um ihren Liebhaber ungestört treffen zu können, reichten der Aktivistin offenbar keine üblichen Ausreden mehr - also behauptete sie in einer Nachricht an ihren Freund, man habe sie entführt. Die alarmierte Polizei, 50 Soldaten und ein Helikopter suchten danach das gesamte Gebiet nach der 25-Jährigen ab - ohne Erfolg.