Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Dutzende Soldaten suchten die Frau

25-Jährige inszeniert ihre eigene Entführung, um Zeit mit ihrem Liebhaber zu schaffen

Mehr als 24 Stunden galt die junge Französin Sandy Gaillard als vermisst. Ihr Partner und Ermittler gingen von einer Entführung aus, da die Gesuchte dies in einer SMS an ihren Freund angab - wie sich herausstellte war die Geschichte jedoch frei erfunden.

Fingierte Straftat 

Eine Affäre einzugehen ist das eine. Eine Entführung zu erfinden, um ungestörte Stunden mit dem Liebhaber verbringen zu können das andere. Gestern fiel das Gericht der südfranzösischen Stadt Mende das Urteil gegen die 25-jährige Parteiangehörige der rechtspopulistischen Partei Front National Sandy Gaillard, die im Juli 2016 angab, entführt worden zu sein. Die Richter verurteilten die Französin zu sechs Monaten Haft mit anschließender psychologischen Betreuung und einer Geldstrafe in Höhe von 5.000 Euro. Gaillard lebte von ihrem Ehemann getrennt und gemeinsam mit ihrem neuen Partner in der Ortschaft Rieutort-de-Randon als sie im vergangenen Sommer eine Affäre einging. Um ihren Liebhaber ungestört treffen zu können, reichten der Aktivistin offenbar keine üblichen Ausreden mehr - also behauptete sie in einer Nachricht an ihren Freund, man habe sie entführt. Die alarmierte Polizei, 50 Soldaten und ein Helikopter suchten danach das gesamte Gebiet nach der 25-Jährigen ab - ohne Erfolg. 

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Vom Opfer ins Visier 

24 Stunden suchten etliche Einsatzkräfte nach der vermeintlich Entführten, doch zu ihrer Überraschung tauchte Sandy Gaillard wenig später wieder auf. In einem Polizeiverhör gab sie an, ihr Entführer hätte sie einfach gehen lassen. Weil sie sich jedoch immer weiter in Ungereimtheiten verstrickte, wurden die Beamten misstrauisch und befragten Gaillard nun nicht mehr als Opfer, sondern verhörten sie als Komplizin. Was sich dann herausstellte, ist kaum nachvollziehbar: Die Französin hatte ihre eigene Entführung fingiert, um Zeit mit ihrem Liebhaber verbringen zu können. Die Affäre der Französin soll laut Angaben der 25-Jährigen nichts mit dem Plan und deren Tatdurchführung zu tun gehabt haben - den Mann erwartet keinerlei strafrechtliche Verfolgung. 

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