Das statistische Bundesamt verzeichnete 2016 über 2.5 Millionen Verkehrsunfälle mit 3.206 Verkehrstoten. Am Donnerstagmorgen ereignete sich auf der A3 zwischen Frankfurt am Main und Würzburg, bei Weibersbrunn, ein schwerer Unfall - drei Menschen starben, die Autobahn glich einem Trümmerfeld. Etliche Einsatzkräfte bargen die Opfer, Verletzten und Trümmerteile. Und das unter ständiger Beobachtung etlicher Gaffer und Schaulustiger, die nicht nur extra langsam an den Verunglückten vorbei fuhren, sondern auch ihre Smartphones zückten, um die Leichenbergung zu filmen. Was unvorstellbar klingt, ist für viele Autofahrer leider Normalität - die Neugier über das, was geschehen ist, muss gestillt werden - und dabei ist es augenscheinlich vielen egal, ob andere Verkehrsteilnehmer oder die Rettungskräfte behindert oder gar in Gefahr gebracht werden. Dabei sieht der Bußgeldkatalog empfindliche Strafen für Schaulustige vor - doch auch das scheint manchen Autofahrer nicht abzuhalten.
Feuerwehr greift ein
So geschehen auch am Donnerstagmorgen. Der Fahrer eines Kiestransporters und zwei Insassen eines Lasters kollidierten - alle drei starben. Nachdem die Rettungskräfte die Unfallstelle insoweit geräumt hatten, dass andere Verkehrsteilnehmer diese passieren konnten, fuhren einige von ihnen extrem langsam an dem schrecklichen Unfallbild vorbei, um zu gaffen. Um das zu verhindern, griff die Feuerwehr vor Ort zum Wasserschlauch und bespritzte die Seitenfenster der vorbeifahrenden Autos. Fahrer, die sich auch davon nicht abhalten lassen wollten oder gar ihre Smartphones zückten, wurden von der anwesenden Polizei gestoppt und ermahnt, in manchen Fällen wurde noch an Ort und Stelle ein Bußgeld erhoben.