Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Nicht so unbedenklich wie angenommen

Nagellack: Das passiert wenige Minuten nach dem Auftragen mit dem Körper

Gepflegte Fingernägel gehören zu jedem Menschen - besonders Frauen helfen hier mit diversen Lacken weiter. Ob Glanzlack für einen schlichten Auftritt oder dunkelrote Nägel, die einen Wow-Effekt haben: Wenn es um die Maniküre geht, denken sich nicht viele etwas Schlimmes dabei. Jedoch ist Nagellack nicht ganz so harmlos, wie bisher vielleicht angenommen.

Gepflegte Fingernägel gehören zu jedem Menschen - besonders Frauen helfen hier mit diversen Lacken weiter. Ob Glanzlack für einen schlichten Auftritt oder dunkelrote Nägel, die einen Wow-Effekt haben: Wenn es um die Maniküre geht, denken sich nicht viele etwas Schlimmes dabei. Jedoch ist Nagellack nicht ganz so harmlos, wie bisher vielleicht angenommen. 

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Beunruhigende Substanz

Die Nägel sind frisch manikürt und sehen toll aus - jedoch blättert bereits nach wenigen Stunden wieder der Lack wieder. Kein Problem: Wiederholt man die Prozedur noch einmal, um mit schönen Nägeln aus dem Haus gehen zu können. Dass dieses selbstverständliche Beauty-Treatment, das Frauen weltweit regelmäßig unbedacht ausführen, allerdings nicht so harmlos ist, wie es scheint, belegten nun Wissenschafter der Duke University im amerikanischen Durham. Zusammen mit der Organisation für Gesundheitsfürsorge in North Carolina ermittelten die Beteiligten, wie ungesund Nagellacke tatsächlich für den menschlichen Organismus sind und was binnen weniger Minuten nach dem Auftrag mit diesem passiert. Besonders der Inhaltsstoff Triphenylphosphat, der von Hersteller beigefügt wird, um die Flüssigkeit schwerer entflammbar zu machen und der zudem dafür sorgt, dass der Lack besser auf den Nägeln haftet, soll Gesundheitsschädlich sein. Von 3.000 überprüften Produkten enthalten 49 Prozent den schädlichen Zusatzstoff. 

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Warum schädlich?

Triphenylphosphat, kurz: TPP,  ist auch in üblichen Haushaltsgegenständen wie Plastiktüten oder auch elektronischen Waren enthalten. Aufgrund seiner Weichmachenden-Wirkung wird das Phosphat gerne auch für Trinkflaschen und Babyspielzeug verwendet. Besonders in Klarlacken lässt sich das TPP auch nachweisen. Im Jahr 2002 wurde der Stoff in einem internationalen, politischen Forum für demokratische Regierung als "nicht weiter bedenklich" eingestuft. Und obwohl man nach versehentlicher Einnahme laut dem National Institute for Occupational Safety and Health sofort einen Arzt aufsuchen sollte, ist die Chemikalie in oben genannten Produkten erlaubt und diese zum Verkauf freigegeben.

Aber was genau ist schädlich an TPP? Der Weichmacher soll das Hormonsystem angreifen und aus dem Gleichgewicht bringen können. Zudem sagt man dem chemischen Mittel nach, den Stoffwechsel zu beeinträchtigen, sodass aufgenommene Fette nicht schnell abgebaut werden können - das wiederrum führt peu à peu zu Übergewicht. 

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Mögliche schockierende Folgen 

Um zu sehen, ob und wie der Stoff durch den Körper gelangt, untersuchten die Forscher den Urin von 26 Probandinnen auf den Inhaltsstoff Diphenylphosphat. Dieser entsteht, wenn TPP im Körper umgewandelt wird. Um den Gehalt im Körper zu ermitteln, teilten die Forscher die Testpersonen in zwei Gruppen auf: Die eine Gruppe nutzte Nagellack, der direkt auf den Naturnagel aufgetragen wurde. Die andere Hälfte trug die Farbe auf künstliche Nägel auf und trug währenddessen Handschuhe. 24 der 26 Probandinnen, die den Lack direkt auf den Naturnagel gepinselt hatten, zeigten einen erhöhten Diphenylphosphat-Wert an, die sich etwa 14 Stunden nach dem Experiment bereits versiebenfacht hatte. 

Wer beim nächsten Nagellackkauf auf TPP als Inhaltsstoff verzichten möchte, sollte die folgenden Bezeichnungen kennen. Denn unter folgenden Benennungen führen Hersteller den Weichmacher auf: TRIPHENYL PHOSPHATE, PHOSPHORIC ACID, TRIPHENYL ESTER, TPP, PHOSFLEX TPP, CELLUFLEX TPP, DISFLAMOLL TP, REOLUBE TPP und REOMOL TPP