Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Tod nach Erschöpfung

14-jähriges russisches Model stirbt nach Modenschau-Marathon

Vlada Dzyuba musste mit dem Leben bezahlen, nachdem sie wochenlang täglich 13 Stunden arbeitete. Jetzt wird ihr Chef verklagt und muss sich rechtfertigen.

Vlada Dzyuba musste mit dem Leben bezahlen, nachdem sie wochenlang täglich 13 Stunden arbeitete. Jetzt wird ihr Chef verklagt und muss sich rechtfertigen.
 

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Tod nach Erschöpfung

Jeder weiß, dass ein Leben als Model alles andere als traumhaft ist. Klar, man reißt an die paradiesischsten Orte dieser Welt, darf mit Wasserschweinen baden, sich im Sand wälzen oder für luxuriöse Modellabels vor der Kamera stehen. Doch bevor man es überhaupt aufs Titelbild der Vogue schafft und auf einer Fashion Week sein Können unter Beweis stellen darf, muss man ganz klein anfangen und nimmt fast jeden Job an. Das zumindest tat eine 14-jährige Russin, welche schlechte Verträge ohne Krankenversicherung eingegangen war, um ihrer Familie finanziell aus der Patsche helfen zu können. Am Ende flog Vlada Dzyuba selbst nach Shanghai und wollte sich bei einer neuen Agentur in der Metropole drei Monate lang beweisen. Doch dieser Job wurde dem Teenager zum Verhängnis:

Nach einem 13-stündigen Arbeitstag brach sie zusammen, fiel ins Koma und verstarb wenig später im Krankenhaus.

“Sie hatte mich angerufen und mir gesagt: ‘Mama, ich bin so unglaublich müde. Ich will einfach nur noch schlafen'”, erinnerte sich ihre Mutter im Interview mit “NTV” und fügte hinzu: “Es muss der Anfang ihrer Krankheit gewesen sein, danach stieg ihre Körpertemperatur unaufhaltsam an. […] Sie war unser Stern und hat sich für so wenig Geld aufgeopfert.”

Wie weitere russische Medien berichten, soll Dzyuba gerade einmal 7,50 Euro am Tag verdient haben, nachdem ihre Agentur die Flüge, ihre Unterkunft und Verpflegung vom Gehalt abgezogen hatte. Ihr Arbeitgeber selbst - “ESEE Model Management” - steht nun im Kreuzfeuer. Ein Pressesprecher soll der “The Global Times” erklärt haben, dass das Mädchen reguläre Pausen eingehalten hat und nach acht Stunden nach Hause geschickt wurde.

“Sie hatte 16 verschiedene Jobs in den vergangenen zwei Monaten in China. Sie hatte reguläre Pausen. Ihr Arbeitstag endete nach acht Stunden am Set, nicht so wie bei anderen Models, welche freiwillig Überstunden gemacht haben.”

Wie Gerichtsmediziner bestätigten, brach Vlada Dzyuba zusammen, nachdem sie sich monatelang zu Tode gearbeitet hatte und eine Meningitis, auch Gehirnhautentzündung genannt, entwickelte.