Die Expertin schätzt demnach, dass etwa 80 Prozent aller Menschen in ihrem Leben direkt oder indirekt in eine Affäre verwickelt worden wären. Sie findet außerdem, dass man aufhören sollte, betrogene Frauen und Männer als schwach darzustellen, wenn sie ihren untreuen Partnern vergeben würden. Natürlich gäbe es auch Beziehungen, die nach einer Affäre nicht mehr zu retten wären. "Aber ist [die Trennung] der einzig richtige Weg? Es besteht das Risiko, dass wir in Reaktion auf eine Affäre unsere Gefühle über die gesamte Beziehung zu schnell mit dem Schmerz und der Demütigung vermischen", schreibt sie in ihrem Werk.
So kann es Seitensprünge nicht nur in unglücklichen, sondern durchaus auch in glücklichen Partnerschaften geben. Aus ihren bisherigen Erfahrungen mit untreuen Eheleuten kristallisierte sich für die Autorin folgendes Muster heraus: Betrug resultiert oft aus dem Drang zur Selbstfindung. Die Menschen möchten demnach etwas Neues an sich selbst endtecken oder etwas finden, das man einst verloren hat. Ob dieser Grund gut genug ist, um einen Seitensprung zu rechtfertigen oder zu vergeben, bleibt aber wohl jedem selbst überlassen.