Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Praktisch oder bedenklich?

"Amazon Key" öffnet dem Postboten die Haustür, wenn Du nicht da bist

Der neue Service "Amazon Key" soll es "Prime"-Abonnenten ermöglichen, Pakete auch nach Hause geliefert zu bekommen, wenn sie einmal nicht vor Ort sind. Doch ist das wirklich eine gute Idee?

Nicht angetroffen

Jeder, der gerne online bestellt kennt dieses Dilemma: Man hat sich extra für die Ankunft seines Pakets den gesamten Tag freigenommen und wartet sehnsüchtig auf das Ertönen der Türklingel. Doch viele Stunden später regt sich noch immer nichts. Ein Blick in den Briefkasten offenbart schließlich den gefürchteten Horror-Zettel mit der Aufschrift: "Ihr Paket konnte nicht zugestellt werden".

Noch schlimmer ist es sogar, wenn man das Läuten klar und deutlich hört und voller Euphorie bereits nach gefühlt zwei Sekunden an der Tür steht – doch der Postbote ist bereits verschwunden und wieder liegt der Zettel im Briefkasten. "Ihr Paket konnte nicht zugestellt werden" – super! Der Online-Shopping-Riese Amazon will dieses Szenario nun endgültig in die Vergangenheit verfrachten.

Amazon Key
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Der neue Service soll die Paketannahme revolutionieren. "Amazon Key" öffnet dem Postboten völlig autonom die Haustür sobald er das Paket scannt. Daraufhin kann er die Lieferung ins Innere schieben, ohne dabei die Wohnung zu betreten. Zum Datenabgleich verwendet das System die Amazon Cloud. Der Kunde kann außerdem den gesamten Lieferprozess über die sogenannte "Cloud Cam" beobachten, die alles überwacht und aufzeichnet. Neben der Paketlieferung sollen auch umfangreichere Services, wie das Reinigen Deiner gesamten Wohnung verfügbar sein. Um das neue Feature nutzen zu können, wird das dazugehörige "Amazon Key"-Bundle benötigt. Dies beinhaltet die Cloud Kamera, sowie ein Smart-Schloss für die Haustür und ist nicht gerade günstig. Die Installation wird immerhin kostenlos von Amazon durchgeführt.

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Sicherheitsrisiko?

Würdet Ihr Euch bei dem Gedanken wohl fühlen, dass ein fremder Mensch einfach Euer Haus betreten kann und sich dabei beliebig bedienen könnte? Sicher nicht. Mithilfe der "Cloud Cam" könne man immerhin alles über sein Smartphone überwachen. Interessant ist auch, dass der Online-Gigant bislang auf keine externen Logistikpartner für "Amazon Key" zurückgreift.

Alle Lieferungen des Spezial-Services werden demnach von eigenen Mitarbeitern durchgeführt. Heikel wird die Sicherheitsfrage allerdings beim Smart-Schloss der Tür. Amazon hätte demnach unzählige Codes in ihrer Cloud gespeichert, die tausende Haustüren öffnen können – ein verlockendes Hackerziel. Die In-House-Lieferung wird bislang nur in 37 Städten der USA angeboten. Ob und wann "Amazon Key" seinen Weg nach Deutschland findet, ist bislang unbekannt.