Deine Angst vor Schlangen und Spinnen kann vererbt sein
Wissenschaftler des Max Planck Institute for Human Cognitive and Brain Sciences haben herausgefunden, dass Phobien tatsächlich vererbt werden können. Und Du dagegen fast nichts tun kannst.
Wissenschaftler des Max Planck Institute for Human Cognitive and Brain Sciences haben herausgefunden, dass Phobien tatsächlich vererbt werden können. Und Du dagegen fast nichts tun kannst.
Stell Dir einmal folgendes Szenario vor: Du hast Dich gerade fürs Bett fertig gemacht und liegst unter der Decke. Irgendwie kannst Du noch nicht einschlafen und schaust gelangweilt im Zimmer herum. Plötzlich bewegt sich etwas und Du erblickst eine Spinne … Würdest Du Dich einfach rumdrehen und trotzdem versuchen einzuschlafen oder rennst Du schreiend aus dem Schlafzimmer und suchst nach einem tapferen Mann, welcher das Krabbeltier zur Strecke bringt?
Was sich für die ein oder anderen lächerlich anhört, ist für manche der blanke Horror. Es ist eine Angst, welche scheinbar von den eigenen Eltern vererbt wird. Das zumindest erklärten Forschungsberichte des Max Planck Institute for Human Cognitive and Brain Sciences in Großbritannien, als sie im “Science Daily”-Magazin ihre Ergebnisse veröffentlichten und mit diesen bestätigten, dass Phobien vor Schlangen und Spinnen tatsächlich über die Gene weitergegeben werden.
Im Fokus der Wissenschaftler stand das Gen für den Neuropeptid-S-Rezeptor, welcher indirekt das Zusammenspiel von Serotonin und Adrenalin, also mehreren Nerven-Botenstoffsystemen, beeinflusst. Genetische Varianten können im Blut nachgemessen werden und bestätigen die These, dass Menschen mit weniger Rezeptoren im Laufe des Lebens immer wieder unter Angstzuständen leiden und diese selbst nicht in den Griff bekommen werden.
Dennoch will man den Unterschied zwischen Ängsten und Phobien betonen. So erklärte bereits in der Vergangenheit Christa Roth-Sackenheim, Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Psychiater (BVDP), dass man sich seiner Furcht gerne stellen und diese damit bekämpfen kann. “Ängste verliert man, wenn man das tut, wovor man Angst hat und dabei erlebt, dass das Befürchtete nicht eintritt und die Sorgen unbegründet waren.”
Eine Phobie hingegen ist die Angst vor einem Gegenstand oder einer Situation, welche unbegründet oder unangemessen hoch ist. Man kann diese Panik nicht bestimmen und kontrollieren. Sie ist eine Belastung für einen jeden Phobiker. Durch eine Psychotherapie mit einem erfahrenen Therapeuten werden - wenn auch nicht bei allen Patienten - sehr gute Behandlungserfolge erzielt.