Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Lebenslänglich für unverantwortliche Fahrer?

Autounfall: Sollte fahrlässige Tötung härter bestraft werden?

Autofahrer, die in Ablenkung durch ihr Smartphone oder unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen einen tödlichen Unfall verursachen, sollen in Großbritannien fortan eine lebenslängliche Haftstrafe erhalten können. Brauchen wir ein derartiges Gesetz auch in Deutschland?

Autofahrer, die in Ablenkung durch ihr Smartphone oder unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen einen tödlichen Unfall verursachen, sollen in Großbritannien fortan eine lebenslängliche Haftstrafe erhalten können. Brauchen wir ein derartiges Gesetz auch in Deutschland?

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Fahrlässige Tötung

Laut dem Statistischen Bundesamt verunglückten in Deutschland im Jahr 2015 299 Personen an den Folgen eines Verkehrsunfalls, bei dem der Fahrer unter dem Einfluss von Alkohol oder Rauschmitteln stand. Das Strafmaß kann dabei von einer einfachen Geldbuße bis hin zu einem fünfjährigen Gefängnisaufenthalt reichen. In Großbritannien war bislang ein 14-jähriger Freiheitsentzug das Maximum – immer noch zu wenig, sagen Experten. Die Briten sind deshalb im Inbegriff diesen Umstand zu ändern und führen die Höchststrafe für derartige Vergehen ein. Diese soll allerdings nicht nur für die fahrlässige Tötung beim Fahren unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen gelten.

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Lebenslänglich für Autofahrer?

Die britische Regierung beschloss die neuen Gesetze nach sorgfältiger Prüfung von 9.000 Antworten auf eine öffentliche Befragung über das Erhöhen der Strafen bei Verursachern von tödlichen Unfällen. Laut dem Justizminister Dominic Raab will man sich damit noch klarer für die Familien der Opfer einsetzen und weitere Vorfälle durch härtere Konsequenzen eindämmen. Die neuen Regelungen gelten allerdings nicht nur für das Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss – auch Rasen oder das Benutzen eines Smartphones am Steuer kann mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe belangt werden, wenn daraus ein tödlicher Unfall entsteht.

Die neuen Beschlüsse treffen allerdings nicht nur auf Zuspruch. Der Parlamentarische Beirat (PACTS) hält den Beschluss für unangebracht und fordert lieber anderweitige Bußen. Ein lebenslängliches Fahrverbot könnte demnach mit weiteren Strafen gepaart eine bessere Lösung sein. In Deutschland könnten die Täter maximal für fünf Jahre ins Gefängnis. Doch sollten auch wir vielleicht unsere Gesetze anpassen und gefährliche Fahrer durch härtere Konsequenzen von den Straßen fernhalten?

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Angemessene Strafe?

In Deutschland ist die lebenslange Freiheitsstrafe die höchstmögliche Auflage für ein Verbrechen. Verurteilt werden hierbei nur die schwersten Delikte – hierzu zählen zum Beispiel vorsätzlicher Mord, Kriegsverbrechen oder bei Todesfolgen auch Brandstiftung, schwerer Raub, Luftpiraterie oder sexueller Missbrauch. Stellt Euch folgendes Szenario vor: Ein unachtsamer Autofahrer blickt für einen kleinen Moment auf sein Smartphone. Dabei entsteht ein verheerender Unfall, bei dem eine Person ums Leben kommt. Er bereut alles zutiefst und kann durch den Schock vielleicht nie wieder in ein Fahrzeug steigen. Sollte dieser Fahrer nun dieselbe Strafe erhalten wie ein Amokläufer oder ein bekennender Vergewaltiger und Mörder? Wir sind gespannt auf Eure Meinungen.