Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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100 Kilogramm schwerer Weltraum-Schrott könnte uns gefährlich werden

​Experten warnen: Weltraum-Labor soll bald unkontrolliert auf die Erde fallen

Der Astrophysiker Jonathan McDowell rechnet damit, dass das achteinhalb Tonnen schwere chinesische Weltall-Labor "Tiangong 1" in wenigen Monaten aus dem All herabstürzen wird.

Faszination All

Seit jeher zieht das Weltall die Menschheit in seinen Bann - zahlreiche Weltraum-Missionen später hat sie trotzdem nur einen vernichtend kleinen Teil davon erkunden können. Schon in früheren Zeiten hieß das Wissen, was über das unbekannte Weltall gesammelt werden konnte, eine gewisse Macht für diejenigen, die sich die Erforschung leisten konnten. So haben die großen Nationen viel investiert, um sich dank Satelliten und Raumfahrten einen Vorteil zu verschaffen - allerdings haben die Geräte im Weltraum auch einen großen Nachteil: durch ihren altersbedingten Zerfall landet immer wieder gefährlicher Schrott auf der Erde.

Weltraum-Labor auf Abwegen

Eigentlich klingt der tonnenschwere Koloss namens "Heavenly Palace" ganz niedlich - er sorgt allerdings bei Experten für einige Sorgenfalten mehr auf der Stirn. Die ursprüngliche Aufgabe des "Tiangong 1"-Weltraum-Labors war es, Chinas Raumfahrt-Expertise zu verbessern. Sowohl bemannte als auch unbemannte Missionen machten sich in den letzten Jahren auf den Weg dorthin. Nun hat die zuständige Behörde jedoch sechs Jahre nach dem Abschuss des schweren Geräts die Kontrolle darüber verloren. Demnach konnten sie nur noch feststellen, dass "Heavenly Palace" der Erde immer näher kommt.

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Die nächsten Monate werden spannend

"Ich erwarte, dass er in den nächsten Monaten aus dem All stürzen wird - schätzungsweise Ende 2017 bis Anfang 2018", erklärt der Astrophysiker Jonathan McDowell gegenüber der US-amerikanischen Zeitung "The Guardian". Auch wenn erwartet wird, dass der Großteil des Weltraum-Labors in der Atmosphäre verbrennt, muss laut dem Harvard-Professor dennoch damit gerechnet werden, dass 100 Kilogramm schwere Teile auf die Erde herab stürzen werden - und somit eine potentielle Gefahr für die Menschheit bergen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass Teile von "Heavenly Palace" ins Meer fallen, weitaus wahrscheinlicher. Trotzdem warnt McDowell: "Wir werden den genauen Aufprall-Punkt wohl erst sechs bis sieben Stunden vor dem Absturz erfahren".