Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Die Familie warnt vor den Gefahren des Tattoos

Siebenjähriges Mädchen erleidet schwere Verbrennungen durch Henna-Tattoo

Die siebenjährige Madison Gulliver war mit ihrem neunjährigen Bruder Sebastian und ihren Eltern auf einer Urlaubsreise in Ägypten. Ihr Vater Martin erlaubte den Kindern, im Hotel ein Henna-Tattoo aufgemalt zu bekommen. Ein verbotener Stoff in der Farbe sorgte allerdings für verheerende chemische Verbrennungen auf Madisons Arm.

Die siebenjährige Madison Gulliver war mit ihrem neunjährigen Bruder Sebastian und ihren Eltern auf einer Urlaubsreise in Ägypten. Ihr Vater Martin erlaubte den Kindern, im Hotel ein Henna-Tattoo aufgemalt zu bekommen. Ein verbotener Stoff in der Farbe sorgte allerdings für verheerende chemische Verbrennungen auf Madisons Arm.

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Kult-Verzierung

Die beliebte Tattoo-Bemalung hat ihre Ursprünge in der indischen Kultur und wird dort auch als Mehndi oder Mehendi bezeichnet. Für gewöhnlich besitzen diese Muster eine rot-braune Farbe, die durch das Verwenden eines bestimmten Pulvers entsteht. Um dieses "Henna" zu gewinnen, werden getrocknete Blätter des gleichnamigen Strauchs zermahlen und zu Pulver verarbeitet. Der Stoff wird allerdings nicht nur für Körperverzierungen verwendet, sondern ist in Kombination mit diversen Chemikalien auch als Haarfärbemittel erhältlich. Besonders häufig verwendet werden dabei sogenannte Phenylendiamine (PPD), die eine schnelle, dunkle Färbung gewährleisten sollen. Obwohl das Mittel in kleinen Mengen für die Haare wahre Farb-Wunder bewirken kann, ist es in höheren Konzentrationen extrem schädlich für die menschliche Haut. Vor allem bei Kindern könne der Stoff schwere Verbrennungen auslösen, weshalb der Gebrauch von PPD für Henna-Tattoos in Europa und den USA strengstens verboten ist. In einem Vier-Sterne-Hotel in Ägypten war dies leider nicht der Fall, wodurch ein kleines, siebenjähriges Mädchen nun erheblich unter den Folgen leiden musste.

Black Henna

Experten der Webseite "hennatattoos.com" warnen vor sogenannten "Black Henna"-Verzierungen. Diese Form der Bemalung enthält häufig hohe Dosierungen des Stoffs PPD, der zu schweren Brandverletzungen und sogar Blindheit führen kann. Die gefährlichen schwarzen Muster werden dennoch in vielen Urlaubsländern angeboten. Die siebenjährige Madison Gulliver befand sich mit ihrer Familie in der ägyptischen Stadt Hurghada im diesjährigen Juli in den Ferien. Als Belohnung für das gute Benehmen der Kinder während des Trips, erlaubte Vater Martin ihr und ihrem Bruder Sebastian, ein Henna-Tattoo auf den Arm gemalt zu bekommen. Das Vier-Sterne-Hotel, in dem die Familie während des Urlaubs residierte, bot diese Verzierungen sogar hausintern an.

Madison Gulliver

Der neunjährige Sebastian spürte bereits während der Bemalung einen starken Juckreiz, weshalb er das Tattoo sofort wieder abwaschen ließ. Seine kleine Schwester Madison flog allerdings noch mit der Verzierung auf dem Arm nach Hause. Bereits kurz danach bemerkte die Familie, dass sich unter der Farbe kleine Bläschen auf der Haut der Siebenjährigen bilden würden. Als das Tattoo am nächsten Tag auch anfing zu jucken, wuschen sie es sofort ab. Doch daraufhin bemerkten sie einen roten Ausschlag an der Position, an der vorher noch das Muster zu sehen war. Anstatt wieder abzuklingen, entwickelte sich die Stelle am Arm des Mädchens allerdings immer weiter zum Schlechteren. Als die gesamte Verzierung plötzlich in Form von großen Blasen wieder auftauchte, ging es für Madison sofort ins Krankenhaus.

Schwere Folgen

Bei der Untersuchung der Siebenjährigen entdeckten die Ärzte unglaublich hohe PH-Werte bei Madison, die auf chemische Verbrennungen schließen ließen – der Auslöser: PPD. Die medizinischen Helfer mussten daraufhin jede einzelne Brandblase auf ihrem Arm einzeln aufschneiden und behandeln. Jetzt muss die Siebenjährige sechs Monate lang einen Druckverband tragen. Eine vollständige Heilung ist trotzdem nicht sicher: Das Mädchen könnte die Narben für den Rest ihres Lebens behalten. Der einmalige Kontakt mit PPD kann außerdem zu einer erhöhten Sensitivität gegenüber dem Stoff führen. Würde Madison noch einmal mit diesen Chemikalien in Berührung kommen, könnte sie schwere allergische Reaktionen erleiden. In einem ähnlichen Fall im Jahr 2012 führte dies sogar zum Tod einer britischen Frau. Das Hotel entschuldigte sich mehrmals bei der Familie und nahm die Bemalungen inzwischen auch vollständig aus ihrem Programm.

Achtet bei Henna-Tattoos unbedingt auf die Farbe des Stoffes. Haltet Euch dabei von sogenannten "Black Hennas" fern, um kein Risiko einzugehen.