“Ich weiß nicht, wie so etwas passieren konnte. Meine Tochter musste ihr Leben lassen, weil man nicht vorbereitet war.”
Seit letzter Woche sind in einem indischen Regierungskrankenhaus “Baba Raghav Das Medical College” mindestens 64 Kinder ums Leben gekommen. Das zumindest erklärte nun das “safetravelsmagazine” und fügte hinzu, dass das Unglück in einer Klinik im Distrikt Gorakhpur im nördlichen Bundesstaat Uttar Pradesh passiert sei. Grund für die fehlende Sauerstoffversorgung sollen nicht bezahlte Rechnungen gewesen sein, sodass der Zulieferer einfach den Hahn zugedreht hatte und unzählige Menschen sich selbst überließ.
Gouverneur Sidarth Nath Sing besuchte am vergangenen Wochenende das Krankenhaus und erklärte wenig später, dass “die Zahl der Todesopfer nicht auf die leichte Schulter genommen werden” dürfte, es jedoch schlimmere Dinge geben würde. Auf fügte er hinzu, dass durchschnittlich 19 bis 22 Menschen am Tag in gleicher Klinik ums Leben kommen würden und die hohe Anzahl somit zu erklären wäre.
Kailash Satyarthi, ein indischer Nobelpreisträger, verkündete seine Meinung zur Tragödie in einem der ärmsten Gebiete in ganz Indien wie folgt: “30 Kinder sterben in einem Krankenhaus ohne Sauerstoff. Das ist keine Tragödie. Das ist ein Massaker.”
Auch Mohammad Zahid, ein Vater welcher seine fünfjährige Tochter verloren hat, erklärte gegenüber der Zeitschrift, wie chaotisch es vor Ort war. “Nicht alles, was hier passiert ist, wird der Presse erzählt. Wir haben Pumpen benutzt, damit unsere Kinder weiterhin mit Sauerstoff versorgt werden konnten. Wir haben den ganzen Freitag nicht aufgehört, zu pumpen. Sie haben uns gesagt, wir sollen nicht aufhören zu pumpen. Es war so anstrengend. Wir haben stundenlang diese Beutel zugedrückt, unsere Hände wurden taub, aber wir haben nicht aufgehört. Ich habe meine Tochter nicht alleine gelassen, bis mir die Ärzte die traurige Nachricht verkündet hatten. Ich weiß nicht, wie so etwas passieren konnte. Meine Tochter musste ihr Leben lassen, weil man nicht vorbereitet war.”
Die Regierung selbst hat sich derzeit noch nicht erneut zu Wort gemeldet.