Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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"Du fehlst uns"

Geniale Gangster-Jagd: Europol schickt gesuchten Kriminellen herzliche Postkarten

Wish You Were Here: Mit einer einfallsreichen Kampagne erinnert das Europäische Polizeiamt seine meist gesuchten Verbrecher daran, dass man an sie denkt und sie vermisse. Denn 21 dieser Kriminellen erhalten eine persönliche Postkarte ihres guten Freundes Europol.

Wish You Were Here: Mit einer einfallsreichen Kampagne erinnert das Europäische Polizeiamt seine meist gesuchten Verbrecher daran, dass man an sie denkt und sie vermisse. Denn 21 dieser Kriminellen erhalten eine persönliche Postkarte ihres guten Freundes Europol. 

Genialer Schachzug

Postkarten haben nur einen einzigen Sinn: Daheimgebliebenen aufzuzeigen, an welch wunderbaren Ort man sich selbst aufhält. So berichtet man nicht nur von dem herrlichen Wetter und den kulinarischen Highlights seiner Reise, sondern auch davon, wie sehr man die zurückgelassenen Vermisse. Postkarten schreibt zwar nicht mehr jeder, dennoch bekommt man sie immer noch gerne. Genau diese kleine Freude wollte auch das Europäische Polizeiamt Europol seinen 21 meist gesuchten Kriminellen machen. Mit einer Postkarten-Kampagne macht die Behörde mit Sitz in Den Haag nun Schlagzeilen: Denn ein jeder Verbrecher erhält eine persönliche Nachricht, die in dazu auffordert, doch nach Hause zu kommen - schließlich vermisse man sie. 
 

Liebe Grüße 

Einer der Glücklichen, der sich über eine liebevoll illustrierte und personalisierte Postkarte freuen darf, ist der gesuchte Mörder Tibor Foco. Auf der Webseite Europols kann der 61-jährige Flüchtige seine Grußkarte aus Österreich einsehen: "Servus Tibor, wir haben Dich schon eine Weile nicht gesehen. Für unseren nächsten Ski-Trip haben wir noch einen Sitz im Lift frei. Bitte komm zurück und genieße wieder die Schönheit der Alpen. Bis bald, Polizei Österreich". Ob allerdings einer der 21 Kriminellen, die dazu aufgerufen werden, freiwillig in das Land zurückzukehren, in dem sie per Fahndung gesucht werden, bleibt dahingestellt. In einem Statement seitens Europol heißt es: "Urlaubsregionen sind ein beliebtes Versteck für kriminelle Flüchtige geworden - je öfter die Postkarten gesehen werden, desto größer ist die Chance, dass man die Gesuchten erkennt und diese festgenommen werden können".

Laut der Europäischen Polizeibehörde seien bereits elf von 36 Verbrechern, die auf der Fahndungsliste Europols standen, durch die Hilfe der Bevölkerung gefasst worden. 2,5 Millionen User schauten sich allein im Jahr 2016 die Liste der "Europe's most wanted" an - mit Hilfe der witzigen Postkarten dürfte sich diese Zahl nun noch einmal immens steigern. Die Chancen stehen also gut, dass viele Menschen für dieses Thema sensibilisiert werden. Denn eines ist klar: Mit dieser Kampagne bleiben die Flüchtigen keine unsichtbaren Schatten der Unterwelt mehr.