Netflix sitzt auf einem Schuldenberg von 4,8 Milliarden US-Dollar
Aufwendige Eigenproduktionen haben den Streaming-Giganten in den Abgrund getrieben. Lediglich Millionen von Neukunden können das Unternehmen noch retten.
Aufwendige Eigenproduktionen haben den Streaming-Giganten in den Abgrund getrieben. Lediglich Millionen von Neukunden können das Unternehmen noch retten.
Netflix ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das sich mit dem Verleih und der Produktion von Filmen und Serien beschäftigt. Bereits im Jahr 1997 wurde der Streaming-Service gegründet und konnte in den vergangenen Jahren immer mehr Kunden dazugewinnen. Mehr als 104 Millionen zahlende Abonnenten soll Netflix zur aktuellen Minute haben, Tendenz steigend.
Dass sich diese Zahl schon bald verdoppelt, darauf setzen die Bosse Reed Hastings und Ted Sarandos, denn ihr Unternehmen steckt tief im Schlammassel. Genau genommen soll sich Netflix durch ihre Eigenproduktion sehr hoch verschuldet haben. Das zumindest berichtet die “Los Angeles Times” am heutigen Dienstagmorgen. Unter Berufung auf Branchenexperten wurde selbst erklärt, dass das Unternehmen mehr als 20,5 Milliarden Dollar im Minus stehen soll. Diese hohe Summe setzt sich aus langfristigen Schulden und Lizenzgebühren zusammen, die nicht alle in den regelmäßigen Börsenmitteilungen offengelegt werden müssen.
Um auch weiterhin erfolgreiche Serien anbieten zu können, haben andere Produktionsfirmen bereits in den vergangenen Monaten und Jahren einige Sendungen aufgekauft. Demnach wird unter anderem “Orange is the New Black” von Lionsgate produziert, “House of Cards” entsteht unter der Aufsicht von Media Rights Capital, “Iron Fist” wird von Marvel finanziert und “The Clown” wird in den Studios von Sony Pictures aufgenommen. Damit sie auch weiterhin das Recht haben, diese Serien zu streamen, bezahlt Netflix nicht offengelegte Lizenzgebühren an die Firmen.
Mike Vorhaus, Präsident von Branchen-Consulting-Unternehmen, erklärte der “Los Angeles Times”: “Ich denke, sie werden etwas Glück brauchen, um nicht in Schulden zu versinken, wenn sich das Wachstums schließlich verlangsamt.”
Ob Netflix ihre Schulden irgendwann einmal abbauen kann, ist dennoch fraglich.
UPDATE: Wie die “Los Angeles Times” mittlerweile festgestellt hat, hatten sie den Schuldenberg von Netflix falsch zusammengerechnet. Das Unternehmen selbst hat nun folgendes Statement veröffentlicht, welches von allen Usern zur Kenntnis genommen werden soll: “Der LA Times Artikel hat unsere Schulden falsch kalkuliert und dazu auch Streaming-Verpflichtungen (z.B. unsere Lizenzverträge mit Filmverleihern) über $15.7 Milliarden als Schulden dazu gezählt, was nicht korrekt ist. Der richtige Betrag: Wir haben Gesamtbruttoschulden von $4.8 Milliarden im Vergleich zu unserem Börsenwert von rund $75 Milliarden.”