Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Stehen die Rechte des Fotos dem Tier zu?

Fotograf geht nach Affen-Selfie Pleite

Die Tierschutzorganisation PETA hat gegen einen Fotografen geklagt, der einen Affen-Selfie veröffentlicht hat. Der nicht enden wollende Rechtsstreit hat den Fotografen laut eigenen Aussagen in den Ruin getrieben.

Das Urheberrecht 

Im Zeitalter des Internets ist das Thema Urheberrecht ein ganz heikles geworden. Wer soll und wer darf welchen Betrag an einem Foto verdienen? Diese Frage ist oftmals gar nicht so leicht zu beantworten, denn alles kann von jedem, zu jeder Zeit geteilt werden – da kann man schnell den Überblick verlieren. Angenommen ein Tier schießt ein Selfie von sich selbst. Mit einer Kamera, die logischerweise nicht ihm, sondern einem Fotografen gehört. Der Fotograf veröffentlicht das Bild und verdient damit eine Menge Geld. Müsste dann nicht das Tier auch etwas abbekommen – so ganz hypothetisch? So bizarr es auch klingen mag, genau dieser Fall ist vor ein paar Jahren eingetreten und wurde jetzt neu aufgefächert. 
 

Tierisch witziges Foto

Der gebürtige Brite und Naturfotograf David Slater veröffentlichte im Jahre 2011 einen Selfie des Makaken "Naruto" den der Primate selbst von sich schoss. Das Bild selbst schlug in den Medien ein, wie eine Bombe, wurde unzählige Male publiziert und von so gut wie von jedem Nachrichtenmagazin und jeder Zeitung kommentiert. Doch dann tauchte die berühmt-berüchtigte Tierschutzorganisation "PETA", die People for the Ethical Treatment of Animals, aus dem nichts auf und stellte eine Forderung, bei der sich außenstehende und wohl auch Slater selber fragend am Kopf gekratzt haben dürfen – sie klagte gegen den Fotografen, weil ihrer Meinung nach jegliche Einnahmen dem Affen zustehen würden, da diesem das Urheberrecht zustünde. Dieser ungewöhnliche Rechtsstreit zieht sich nun seit Jahren – mit spürbaren Folgen für den Primaten-Paparazzi. Dem Guardian erzählte er: "Ich spiele mit dem Gedanken, Hunde auszuführen, da mich der Prozess finanziell in den Ruin getrieben hat", die aktuellste Verhandlung habe er sich via Lifestream ansehen müssen, da er das Ticket nach San Francisco nicht habe bezahlen können. Das Foto selbst sei nur dank seiner tagelangen Vorbereitung entstanden – er habe mit dem Bild auf das Aussterben der Affen aufmerksam machen wollen, das berichtete er dem Guardian.