In Nepal entstand schon vorn Jahrtausenden ein Brauch, welcher archaischer nicht sein könnte: Zu den normalen Schmerzen, welche Frauen und Mädchen, sobald sie ihre Tage bekommen, erleiden, müssen diese ebenfalls getrennt von ihren Familien und allen Anwohnern in einem kleinen Verschlag, Stall oder einer Hütte weit ab vom Dorf übernachten.
Auch Nepalesin Tulasi Shahi wurde in der vergangenen Woche aus dem Haus verband, wie “CNN” heute früh berichtete. Die 19-Jährige hat im Kuhstall ihres Onkels nächtigen müssen und soll dort gleich zweimal von einer Giftschlange gebissen worden sein. Das zumindest erklärte der örtliche Bürgermeister Surya Bahadur Shahi und fügte hinzu, dass man Spuren am Kopf und Bein des Mädchens gefunden hatte. Auch rannte Shahi im Anschluss nach Hause und soll dort erst einmal mit Hausmitteln behandelt worden sein. Da die monsunartigen Regenfälle die Straßen im westnepalesischen Distrikt Dailekh überschwemmt hatten, konnte die 19-Jährige nicht rechtzeitig ins Krankenhaus gebracht werden und erlag dem Gift der Schlange.
Leider ist die Geschichte vom Tod der Tulasi Shahi nicht die erste und wird auch nicht die letzte sein.
Und obwohl die nepalesische Regierung den Brauch bereits vor zwölf Jahren verboten hat, werden menstruierende Frauen und Mädchen noch immer aus dem Haus verbannt und müssen allein über die Runden kommen.