Revolutionär: Brasilianisches Krankenhaus behandelt Verbrennungen mit Fischhaut
Im Krankenhaus von Fortaleza werden Verbrennungsopfer seit vergangenem Jahr mit Fischhautpflastern behandelt.
Im Krankenhaus von Fortaleza werden Verbrennungsopfer seit vergangenem Jahr mit Fischhautpflastern behandelt.
Zweieinhalb Jahre forschte das Instituto Dr. José Frota die Haut des Tilapia, einer Fischart die den Buntbarschen zugeordnet wird, ehe die Wissenschaftler im vergangenen Jahr ein beispielloses Heilmittel präsentierten: Das "Fischhautpflaster". Dieses soll selbst die Heilung von Verbrennungen zweiten und dritten Grades Beschleunigen.
Das vielversprechende Heilmittel
Nachdem die neuartige Behandlungsmethode im Juli letzten Jahres an 30 Personen mit schwersten Verbrennungen getestet und für für wirkungsvoll befunden wurde, soll die Forschungsarbeit in diesem Jahr auf weitere Bundesstaaten in Brasilien ausgeweitet und im Juli 2018 endgültig abgeschlossen werden. Das Dr. José Frota Institut ermittelte eine 94-prozentige Erfolgsgarantie.
Die Haut des Tilapias, eine Gattung afrikanischer Buntbarsche, weist einen deutlichen Höheren Anteil an Kollagen auf, als die anderer Tierpräparate. Ein enorm wichtiger Bestandteil und förderlich für die Wund- und Narbenheilung. Zudem wirkt die Haut des Tilapias aufgrund ihres hohen Feuchtigkeitsanteils dem Flüssigkeitsverlust entgegen und verhindert den Eintrag von Keimen. All diese Faktoren sind dafür verantwortlich, dass das Fischhautpflaster deutlich seltener gewechselt werden muss, als herkömmliche Wundauflagen.
Bezogen wird die Wunderhaut aus einem Wasserreservoir, das sich rund 250km von Fortaleza befindet und ursprünglich diente, um den Hunger der brasiliansichen Bevölkerung im Umkreis zu stillen. Denn die Tilapie landet bereits seit geraumer Zeit in vielen Regionen des Landes auf dem Speiseteller.