Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Jetzt wurde Luana de Almeida Domingos festgenommen

Anwältin, Model und Moderatorin: Brasilianische Berühmtheit arbeitete für Drogenkartell

Sie ist schön, klug und erfolgreich: Luana de Almeida Domingo arbeitete als Anwältin, Model und für ein Drogenkartell. Nun darf sich die 32-jährige Brasilianerin eine Zelle mit den Drogenbossen teilen, für die sie als eine Art Botin fungierte.

Kriminelles Doppelleben

Luana de Almeida Domingos sieht nicht nur umwerfend aus, sie hat auch ein Jura-Studium abgeschlossen, arbeitet als TV-Moderatorin und Model sowie bei der Anwaltskammer São Paulos. Das luxuriöse Leben der Luana Don, so der Künstlername der 32-jährigen Brasilianerin, fand jetzt allerdings ein Ende. In einem Beach-Resort in Ilhabela klickten vor wenigen Stunden die Handschellen. Ein Spezialkommando der Polizei verhaftete die Anwältin, nachdem sich die meist gesuchte Flüchtige Brasiliens, die seit November 2016 auf der Fahndungsliste steht, monatelang versteckt hielt. Laut der britischen Tageszeitung "The Sun" soll Domingos als eine Art Botin für die größten Drogenbosse Brasiliens gearbeitet und ein geheimes Doppelleben geführt haben. Demnach habe die 32-Jährige unter anderem Informationen, die sie von Kartellchefs des "First Command of the Capital" (dt. "Erstes Kommando der Hauptstadt") aus dem Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses erhalten hatte, an die Dealer und Zuarbeiter dieser in Rio de Janeiro weitergeleitet. 

Operation "Ethos" 

Mit Domingos Festnahme ging den Ermittlern der Sondereinheit "Ethos" (dt. "Charakter") ein dicker Fisch ins Netz. Die Operation, die bereits seit mehreren Jahren in vollem Gange ist, führte unter anderem bereits zu 50 Festnahmen korrupter Juristen. Aufgrund der engen Zusammenarbeit der brasilianischen Behörden, war es möglich, die Anwältin, die zwischen 2012 und 2015 auch als Moderatorin für eine Fernsehanstalt in São Paulo arbeitete, ein Jahr nach ihrem plötzlichen Untertauchen, aufzuspüren. In einem offiziellen Statement der Spezialeinheit zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens (Gaeco) heißt es: "Luana Don wird vorgeworfen, Teil einer Zelle zu sein, die sich 'sintonia dos gravatas' nennt. Ihr wird unter anderem zur Last gelegt, vertrauliche Gerichtsunterlagen an inhaftierte Gangmitglieder weitergereicht zu haben". "Sintonia dos gravatas" bedeutet übersetzt so viel wie "Stimmung der Krawatten" und soll sich auf Anwälte beziehen, die geheime und vertrauliche Ermittlungsdokumente im Gegenzug für Geld an kriminelle Banden - oder wie in Domingos Fall - an Boten weiterleiten. 

Die brasilianische Berühmtheit muss sich noch in dieser Woche wegen des Vorwurfs der Geldwäsche und der Drogenkriminalität vor Gericht verantworten. Bei ihrer Festnahme weinte die mittlerweile brünette TV-Personality vor Verzweiflung und gab an, unschuldig und selbst Oper des Kartells geworden zu sein.