Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Überbuchung die x-te

United Airlines: Zweijähriger Junge muss wegen Überbuchung knapp vier Stunden auf dem Schoß seiner Mutter ausharren

Die amerikanische Fluggesellschaft sorgt mal wieder für Negativschlagzeilen. Diesmal hat die Airline aus Platznot kurzerhand ein zweijähriges Kind auf den Schoß seiner Mutter verfrachtet. Diese hatte im Vorfeld allerdings gut 1000Dollar für den Sitz ihres Sohnes bezahlt.

Die amerikanische Fluggesellschaft sorgt mal wieder für Negativschlagzeilen. Diesmal hat die Airline aus Platznot kurzerhand ein zweijähriges Kind auf den Schoß seiner Mutter verfrachtet. Diese hatte im Vorfeld allerdings gut 1000Dollar für den Sitz ihres Sohnes bezahlt.

Es nimmt kein Ende

In den vergangenen Monaten machte sich vermehrt Unmut über die United Airlines breit. Dafür verantwortlich waren deutlich negative Berichterstattungen über den Umgang der Kette mit Passagieren. So untersagte die Airline im März diesen Jahres zwei Teenagern ihren gebuchten Flug in Leggings zu bestreiten. Nur einen Monat später erneut Negativschlagzeilen, als ein unschuldiger Passagier auf brutalste Weise aus einem Flugzeug gezerrt wurde. Bilder, die im Anschluss an den Übergriff gemacht wurden, zeigen einen blutverschmierten Mann und gingen um die Welt. Nun ereignete sich kürzlich der nächste unangenehme Vorfall!

1000 Dollar für nichts
Der Zwischenfall ereignete sich während eines Flugs von Honolulu nach Boston. Dorthin war Shirley Yamauchi, die die Tickets bereits drei Monate im Voraus buchte, mit ihrem zweijährigen Sohn unterwegs, um eine Lehrerkonferenz zu besuchen. Da Shirley keinen Direktflug gebucht hatte, musste sie mit Kind und Kegel in Houston umsteigen um von dort aus einen fast vierstündigen Flug nach Boston anzutreten.

Boarding verlief problemlos

Gegenüber Hawai News Now erklärte Shirley, dass das Boarding ohne Probleme von statten ging. Sie und ihre Sohn betraten demnach das Flugzeug und machten es sich auf den gebuchten Sitzen gemütlich. Jedenfalls bis eine Stewardess sie dazu aufforderte den Sitz ihres Sohnes freizugeben. Der Grund: Der Sitz stünde einem anderen Fluggast zu, der über ein Standby-Ticket verfügt. Dabei handelt sich um ein vergünstigtes Ticket, das längere Zeit gilt, auf keinen bestimmten Flug ausgestellt ist und oft nur Mitarbeitern und deren Familienangehörigen angeboten wird. Tatsächlich mitgenommen wird man nur, wenn ein Platz in der Maschine frei ist.

Da Shirley für das Ticket ihres kleinen Sohnes im Vorfeld 1000 Dollar hinblätterte, verstand sie die Welt nicht mehr. Da besagte Stewardess allerdings nichts weiter als ein anteilnahmsloses Zucken für Shirley übrig hatte, nahm diese die Aufforderung wortlos hin. Ihr Sohn Taizo nahm also auf ihrem Schoß platz und verharrte dort knapp vier Stunden bis zur Landung in Boston.

Aus Angst hingenommen
Shirley erklärte im Interview mit der Hawaii News Now, dass sie aus Angst vor Übergriffen der Aufforderung der Stewardess nachgekommen sei: "Ich erinnerte mich an all die Vorfälle von United, die ich in den Nachrichten gesehen habe. [...] Ich wollte nicht, dass diese Dinge auch mit mir passieren." Irgendwie nachvollziehbar!

Systemfehler

Wie nun bekannt wurde, soll ein Systemfehler für den Zwischenfall verantwortlich gewesen sein. So soll das Ticket von Taizo beim Boarding fehlerhaft eingescannt worden sein. Daher wies das System den Sitz als frei aus und wurde einem Fluggast angeboten, der sich im Besitz eines Standby-Tickets befand. Ein Sprecher der Airline hat sich mittlerweile für den Zwischenfall entschuldigt und erklärt, dass der Ticketpreis erstattet und ein Fluggutschein ausgehändigt werden würde. Ersteres ist ja wohl auch das Mindeste, oder?