Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Das Bråvalla-Festival gerät erneut unter Beschuss

Schweden: Veranstalter cancelt größtes Musikfestival wegen sexueller Übergriffe

Das Bråvalla-Festival ist Schwedens größtes und meist kritisiertes Musikfestival. Bereits 2016 weigerte sich die Band "Mumford & Sons" aufgrund etlicher sexueller Übergriffe, aufzutreten. Die Bilanz 2017: Zwei Vergewaltigungen und 23 Anzeigen wegen sexueller Belästigung. Ist das das Ende der Veranstaltung?

Das Bråvalla-Festival ist Schwedens größtes und meist kritisiertes Musikfestival. Bereits 2016 weigerte sich die Band "Mumford & Sons" aufgrund etlicher sexueller Übergriffe, aufzutreten. Die Bilanz 2017: Zwei Vergewaltigungen und 23 Anzeigen wegen sexueller Belästigung. Ist das das Ende der Veranstaltung? 

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Ende einer Legende 

Das Bråvalla-Festival, das jährlich in Norrköping stattfindet, ist die größte und bekannteste Musikveranstaltung des Landes. Tausende Feierfreudige fallen jährlich in die 94.000 Einwohnerstadt, die zwei Autostunden von Schwedens Hauptstadt Stockholm entfernt liegt, ein. Stars des Musikbusiness heizen den Massen ein, Campingplätze bieten genügend Raum für die knapp 50.000 Bråvalla-Besucher. Nun gerät das Festival jedoch erneut in Kritik. Nachdem die britische Band "Mumfords & Sons" bereits im vergangenen Jahr über ein Facebook-Statement ankündigte, nicht mehr auf dem Fest aufzutreten, bis sie "nicht sicher sein können, dass die Polizei und die Organisatoren etwas unternehmen, die abscheulich hohe Rate sexueller Gewalt einzudämmen", scheint das Festival in diesem Jahr sein endgültiges Ende gefunden zu haben.

Wie die Polizei von Östergötland bestätigt, gingen in dem Festivalzeitraum vom 28. Juni bis zum 1. Juli 2017 23 Anzeigen wegen sexueller Belästigung ein. Des Weiteren sollen vier Frauen auf dem Bråvalla vergewaltigt worden sein - unter den Opfern der Übergriffe soll sich demnach auch eine 15-Jährige befinden, die laut Medienberichten während eines Konzerts in der Menge misshandelt wurde.  
 

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Anzahl der Anzeigen sei nicht übermäßig

Gunilla Nyström, Sprecherin der Polizei in Norrköping, bestätigte die Anzahl der Anzeigen, verweist jedoch im gleichen Atemzug darauf, dass diese nicht übermäßig hoch sei. Aufgrund der starken Polizeipräsenz sei es Opfern demnach erleichtert worden, direkt eine Anzeige aufzugeben. Diese Aussage muss wie Hohn in den Ohren der Frauen klingen, die ohne ihre Einwilligung zu Freiwild erklärt wurden. Der Veranstalter des größten schwedischen Musikfestivals zog nun die Notbremse und kündigte an, dass das Bråvalla, auf dem 2017 unter anderem Linkin Park, The Chainsmokers, Alesso und Ellie Goulding performt haben, im nächsten Jahr nicht mehr stattfinden wird.
 

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Veranstalter äußert sich

In einem offiziellen Statement, das auf der Website des Festivals veröffentlicht wurde, heißt es seitens der Organisatoren: "Es gibt keine Worte dafür, wie traurig wir darüber sind. Wir bedauern und verurteilen die Taten auf das Schwerste. Das ist verdammt nochmal nicht in Ordnung. Wir nehmen so etwas auf unserem Festival nicht hin. Gewalt zerstört das Festival-Erlebnis und die Liebe für Musik. Doch allen voran werden Menschen verletzt. Und einer ist schon zu viel. Deshalb haben wir beschlossen, das Bråvalla 2018 nicht mehr zu veranstalten und damit eine klare Stellung zu beziehen".