Das Bråvalla-Festival, das jährlich in Norrköping stattfindet, ist die größte und bekannteste Musikveranstaltung des Landes. Tausende Feierfreudige fallen jährlich in die 94.000 Einwohnerstadt, die zwei Autostunden von Schwedens Hauptstadt Stockholm entfernt liegt, ein. Stars des Musikbusiness heizen den Massen ein, Campingplätze bieten genügend Raum für die knapp 50.000 Bråvalla-Besucher. Nun gerät das Festival jedoch erneut in Kritik. Nachdem die britische Band "Mumfords & Sons" bereits im vergangenen Jahr über ein Facebook-Statement ankündigte, nicht mehr auf dem Fest aufzutreten, bis sie "nicht sicher sein können, dass die Polizei und die Organisatoren etwas unternehmen, die abscheulich hohe Rate sexueller Gewalt einzudämmen", scheint das Festival in diesem Jahr sein endgültiges Ende gefunden zu haben.
Wie die Polizei von Östergötland bestätigt, gingen in dem Festivalzeitraum vom 28. Juni bis zum 1. Juli 2017 23 Anzeigen wegen sexueller Belästigung ein. Des Weiteren sollen vier Frauen auf dem Bråvalla vergewaltigt worden sein - unter den Opfern der Übergriffe soll sich demnach auch eine 15-Jährige befinden, die laut Medienberichten während eines Konzerts in der Menge misshandelt wurde.