Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Sie hatte die Anweisungen falsch verstanden

Mädchen stirbt bei Bungee-Sprung, wegen eines Missverständnisses

Die 17-jährige Vera Mole sprang von einem Viadukt im spanischen Ort Cabezon de la Sal in ihren eigenen Tod. Fälschlicherweise hatte sie die Anweisungen des Instrukteurs missverstanden: Statt "No Jump" verstand die junge Frau "Now Jump".

Freier Fall

Bungee Jumping ist einer der beliebtesten Sportarten, wenn es um den schnellen, maximalen Adrenalin-Kick geht: 300 Meter freier Fall, der nur aufgrund eines Seils nicht im sicheren Tod endet, sorgen für Nervenkitzel pur. Obwohl diese Art der Freizeitbeschäftigung beinahe schon lebensmüde wirkt, stehen die Chancen bei einem Bungee Jump zu verunglücken bei eins zu 500.000. Eine Autofahrt mit 160 km/h gilt als gefährlicheres Wagnis. Die mit Abstand häufigste Ursache für tödliche Unfälle bei Bungee Jumps sei demnach menschliches Versagen. Ein besonders bestürzender Fall ereignete sich bereits 2015, als die 17-jährige Niederländerin Vera Mole in ihren eigenen Tod sprang, weil der spanische Bungee-Jumping-Lehrer zu undeutliches Englisch sprach.

Missverständnis mit verheerenden Folgen 

Das tragische Unglück ereignete sich an einem Viadukt in der Nähe der spanischen Stadt Cabezon de la Sal. Als der Bungee-Instrukteur "No Jump", zu Deutsch also "nicht springen", rief, führte die schlechte englische Aussprache des Spaniers dazu, dass die Holländerin seinen Ruf als "Now Jump" – jetzt springen – missverstand. Die 17-Jährige sprang daraufhin von der Brücke, ohne dass das Seil an ihrem Bein an ebendieser befestigt war. Die junge Frau starb sofort nach dem Aufprall auf die Erde. Seit nunmehr zwei Jahren läuft das Verfahren gegen den Betreiber und den verantwortlichen Bungee-Lehrer. Dieser hätte laut der Richter des Cantabria-Gerichts nicht nach Vera Moles Ausweis gefragt. Da sie zum Zeitpunkt des gebuchten Sprungs noch unter 18 Jahren war hätte die Niederländerin gar nicht erst alleine springen dürfen.
 

Sprung hätte nie stattfinden dürfen 

Die britische Zeitung "Telegraph" zitiert den Berufungsrichter, der sich sicher ist, dass die Englischkenntnisse und Sprachfähigkeiten des Lehrers nicht ausreichend gewesen seien, um Ausländer bei einem Bungee-Sprung zu instruieren. Dem Bericht des "Telegraph" zufolge sei es außerdem strikt verboten, einen derartigen Sprung von einem Viadukt auszuführen. Der Reiseveranstalter "Flowtrack", die die Bungee-Jumping-Firma für Jugendreisen und Freizeitgestaltungen beauftragte, deklarierte den tragischen Tod des Teenagers als einen schrecklichen Unfall. Unternehmenssprecher Martijn Klom erklärt die Ursache des Todesfalls laut der britischen Zeitung "Sun" als ein Missverständnis bei der Sprung-Einweisung. Die Konsequenzen für den Instrukteur und die Firma sind bislang noch nicht geklärt.