Das Sonnen-Einmaleins: Wo hört gesunde Bräune auf, wo fängt Schädigung an?
Es gibt unzählige Mythen und Irrtümer zum Thema Sonne und Sonnenschutz. Doch was stimmt wirklich?
Es gibt unzählige Mythen und Irrtümer zum Thema Sonne und Sonnenschutz. Doch was stimmt wirklich?
Einen Tag nach dem offiziellen kalendarischen Sommerbeginn erreicht die Hitzewelle am 22. Juni 2017 ihren bisherigen Höhepunkt. In der Region Stuttgart steigt das Thermometer bis auf stolze 38 Grad, im gesamten Südwesten Deutschlands kann und soll es gleichermaßen heiß werden, das teilte der Deutsche Wetterdienst mit. Dafür verantwortlich ist das Tiefdruckgebiet "Paul" – wegen der akuten Hitze und Trockenheit sind seit Mittwoch in der Hauptstadts Baden-Württembergs zum Beispiel alle öffentlichen Grillstellen in Wäldern oder anderen Grüngebieten wegen Waldbrandgefahr gesperrt. Ein unglaublich heißer Tag, welchen man prima zum Sonnenbaden am Baggersee, im Freibad oder im Tropenland Balkonien verbringen kann. Allerdings sollte man es nicht übertreiben, denn was als gesund aussehende frische Farbe beginnt, kann ganz schnell in einem üblen Sonnenbrand und im Worst Case sogar zu Hautkrebs führen. Es steht außer Frage, dass der menschliche Körper auf eine gewisse Dosis UV-Strahlungen angewiesen ist. Sie bildet Vitamin D, welches eine absolute Schlüsselfunktion für unsere Gesundheit darstellt. Doch wie viel Sonne ist gesund und ist man im Schatten wirklich komplett geschützt? Wenn es zu spät ist und man sich verbrannt hat, hilft dann kühler Quark? Wir klären die bekanntesten Mythen rund um den Sonnen-Schutz.
Das ist falsch, denn schon allein die Bräunung der Haut, die in unserer Gesellschaft schon fast als Statussymbol gilt, deutet eine Schädigung an. Auch der Mythos, dass "vorbräunen" im Solarium schützen soll, ist völliger Schwachsinn. Es ist zwar richtig, dass man mit vorgebräunter Haut nicht so leicht an einem Sonnenbrand erkrankt, doch wer häufig das Solarium besucht, treibt das Krebsrisiko nur noch weiter in die Höhe. Die Dermatologin Ingrid Moll verriet dem "Stern", dass der Körper zwar Sonne brauche, allerding nicht in exzessiven Mengen: "Man muss nicht den ganzen Körper in die Sonne strecken".
Nein! Viele Menschen unterschätzen die Dosis der UV-Strahlen, der man im Schatten ausgesetzt ist. Denn es kann sein, dass man einen Sonnenbrand bekommt, auch wenn man nicht in der prallen Sonne brutzelt. Es gilt also: Eincremen! Sonnenschirme oder Wolken können zwar die Wärme der Sonne ein wenig dämpfen, trotzdem gelangen noch immer bis zu 85 Prozent der Strahlungsintensität direkt auf die Haut. Aus diesem Grund gibt es in vielen Lateinamerikanischen Ländern wie Mexico die "Siesta", an der sich fast alle Menschen nach drinnen begeben, um der Strahlung auszuweichen. Auch Klamotten aus Baumwolle können schützen.
Auf gar keinen Fall. Sonnenbrand wird in der heutigen Gesellschaft stark verharmlost und oftmals unterschätzt. Es handelt sich aber um eine entzündete Stelle an der Haut. Oftmals kann es nicht schaden sich in der Apotheke oder von einem Arzt beraten zu lassen. Die betroffene Stelle zu kühlen mag sich gut anfühlen, allerdings sollte man es nicht übertreiben, da beispielsweise ein Kühl-Pack aus dem Sonnenbrand eine Erfrierung machen kann. Auch Quark oder Joghurt gehören auf keinen Fall auf die verbrannten Körperstellen, da die enthaltenen Keime und Bakterien zu schweren Infektionen führen können. Ein Gel aus Aloe Vera kann hingegen wohltuend wirken - dank seiner kühle und der Menge an Feuchtigkeit. Auch After-Sun-Lotions können schnelle Abhilfe verschaffen. Optimal wäre es, die Haut mit dem entzündungshemmenden Stoff Hydrocortison zu behandeln. Dabei ist es allerdings wichtig ein Gel und keine Salbe zu verwenden, da Salben aufgrund ihrer Konsistenz die Hitze nicht entweichen lassen und somit sogar entgegenwirken.