Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Zu hohe Erwartungen und eine verzerrte Realität sind die Folge

"Liebe, Lust und Einsamkeit" – Dank Pornografie Beziehungsunfähig?

Eine Studie des britischen Familien-Stabilitäts-Netzwerks belegt, dass zu hoher Porno-Konsum speziell bei jungen Männern eine Beziehungsunfähigkeit formt. So könnten sie nicht unterscheiden, dass sich "echte" Liebe von gescripteter unterscheidet.

#Neuland 

Das World Wide Web bietet so gut wie keine Grenze und mausert sich immer mehr zum Schlaraffenland für anonymisierte User. Die unendlichen Weiten des Netzwerkes stellen aber auch eine enorm große Gefahr dar - speziell für Kinder und Jugendliche. Rassistische Inhalte, Gewaltszenen und Pornografie würden keine Eltern der Welt ihren Kindern freiwillig zeigen. Doch im Netz sind sie nur ein paar Klicks von genau diesen gefährlichen Inhalten entfernt. Pornografischer Content ist im Internet allgegenwärtig und einfach zu konsumieren. Das Sex-Szenen nichts für Kinderaugen ist, sollte jedem bewusst sein. Dass sich aber genau solche Darstellungen eines angeblich normalen Liebeslebens in die Köpfe Heranwachsender einbrennt und sie zu beziehungsunfähigen Menschen heranwachsen lässt, die utopische Vorstellungen von Liebe, Sex und Partnerschaft haben, belegte nun eine Studie des britischen Familien-Stabilitäts-Netzwerks.
 

Der Konsum steigt stetig

Demnach sollen es vor allem männliche Jugendliche im Zeitalter der Digitalisierung schwer haben, einen Partner zu finden. Schuld daran sei unter anderem übermäßiger Porno-Konsum. Laut dem britischen Nachrichtenportal "UniLad" würden sich sechs von zehn jungen Männern im Alter von 16-19 darüber Sorgen machen, dass sie nie die echte Liebe finden würden. Der Grund: Pornografie beeinflusst und verändert die Vorstellungen eines intakten Liebeslebens. Aus den Studienergebnissen geht hervor, dass immer mehr Teenager erwarten, dass realer Sex tatsächlich genau wie  in den gescripteten, gestellten Filmszenen vonstatten geht. 63 Prozent der 500 befragten Männer gaben zu, dass sie mindestens einmal in der Woche Pornofilme konsumieren würden. Die steigende Zahl der beziehungsunfähigen Jugendlichen lasse sich damit erklären, dass pornografische Inhalte das eigene Selbstbewusstsein senken und die Realität verzerren.

Die Aufklärung muss revolutioniert werden

Der Sex-Therapeut Peter Saddington verriet "UniLad": "Pornografie ist nun einmal nicht das echte Leben, das ist ein Fakt. Was immer mehr auffällt ist, dass junge Menschen aufgrund der Sex-Videos unbefriedigt mit ihrem eigenen Sexleben sind. Viele sind unfähig, im echten Leben mit jemandem zu schlafen, da sie nur von Pornos erregt werden können". Helfen würde vor allem eine zeitgemäße, neu aufgemachte Aufklärung der kommenden Generationen.