Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Lucas wurde gerade einmal sieben Monate alt

Quinoa, Hafer und Co.: Säugling stirbt an Mangelernährung

Die Eltern des verstorbenen Säuglings Lucas, der wegen der gewählten Ernährungsweise seiner Mutter und seines Vaters an Mangelernährung starb, wurden nun zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt.

Auf Dauer nicht gesund

Komplett auf tierische Produkte zu verzichten ist im Jahre 2017 mehr als nur eine Ernährungsweise, es ist ein Trend. Vegane Kochbücher stehen an der Spitze der Bestseller-Listen, Fleischalternativen verkaufen sich blendend und auch Substitutes für Milch sorgen für galaktische Umsätze. Dass vegane Ernährung gesund ist und auch davon abgesehen viele Vorteile mit sich bringt, lässt sich nicht leugnen, jedoch lassen sich auch etwaige Nachteile nicht unter den Teppich kehren. Speziell für Kinder, im Besonderen für Säuglinge ist diese Ernährungsweise nicht gesund. Der Ernährungsminister der Bundesregierung, Christian Schmidt, verriet dem TV-Sender N24: "Für Kinder und Jugendliche ist ein veganer Lebensstil auf keinen Fall geeignet". Diese Aussage bestätigte sich nun am Fall des sieben Monate alten Lucas, der aufgrund von Mangelernährung starb. Die Eltern des Säuglings ernährten Lucas vegan und verzichteten dabei komplett auf Muttermilch. 
 

Embed from Getty Images

Lucas war körperlich am Ende

Zum Zeitpunkt seines Todes brachte der sieben Monate alte Junge gerade einmal 4,3 Kilogramm auf die Waage. Das Normalgewicht bei Kindern in diesem Alter liegt jedoch bei knapp neun Kilogramm. Wie weit die Mangelernährung fortgeschritten war, zeigt sich, als Lucas nicht mehr aufhören konnte, sich zu übergeben. Erst dann fuhren Peter und Sandrina S. mit ihrem Kind zu einem Homöopathen, der die Familie umgehend an ein Krankenhaus verwies. Doch die Ärzte konnten nichts mehr für den kleinen Lucas tun. Er war völlig dehydriert und sein Magen komplett leer. 
 

Superfood statt Baby-Brei

Peter und Sandrina S., Lucas' Eltern, sind Besitzer eines Naturkostladens in Beveren bei Antwerpen. Wie belgische Medien berichten, waren sie davon überzeugt, ihr Sohn würde weder Gluten noch Laktose vertragen. Dies wurde allerdings nie offiziell von einem Arzt bestätigt. Quinoa, Hafer und Buchweizen standen täglich auf Lucas' Speiseplan, Milch oder andere Babynahrung kam für die Eltern nie auch nur in Frage. Das Gericht von Beveren verurteilte beide wegen Fahrlässigkeit und unterlassener Hilfeleistung drei Jahre nach Lucas' Tod zu sechs Monaten Haft auf Bewährung. Sie haben "voll und ganz bewusst darauf verzichtet, zum Arzt zu gehen und ihr Kind zu keinem Zeitpunkt genügend ernährt", heißt es in der Urteilsverkündung. Die Anwältin von Sandrina S. und Peter S., Karine Van Meirvenne, äußerte sich gegenüber einer belgischen Tageszeitung zu dem Fall: "Weder dem Vater, noch der Mutter des Kindes war die Schwere der Situation bewusst. Keiner der Beiden hat bemerkt, wie alarmierend der Zustand war". 
 

Aufgrund des Mangels von Omega-3-Fettsäuren, Eisen, Eiweiß, Kalzium und Zink in der veganen Ernährung, raten Experten immer wieder von einer zu frühen Einführung dieser Ernährungsweise ab. All diese Stoffe sind mehr als essenziell für die gesunde Entwicklung eines Kindes.