Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Die dunkle Seite des Menschen

VIDEO: Künstlerin Marina Abramovic ließ sechs Stunden alles mit sich machen

Die serbische Künstlerin zeigte im Jahr 1974 mit ihrem Experiment “Rhythm 0”, wozu Menschen alles fähig sind.

Krasses Experiment
Marina Abramovic ist eine serbische Performance-Künstlerin mit internationalem Renommee, welche mit ihrem Experiment “Rhythm 0” bereits im Jahr 1974 für viel Aufmerksamkeit sorgte. Damals buchte sie das “Studio Morra” im italienischen Neapel, stellte sich einfach so in den Raum und erklärte sich zu einem Kunstprojekt. Für ganze sechs Stunden konnte das Publikum mit der Serbin machen, was es wollte.

Mit 72 unterschiedlichen Requisiten wie Rosen, Trauben und Federn, Pistole, Messer und Rasierklingen konnte man sie “verschönern” oder einfach nur betrachten.

Wie Abramovic später erklärte, sei es in den ersten vier Stunden super gewesen. Menschen hatten sie auf die Wange geküsst oder ihr Blumen in Hände gelegt. Mit der Zeit hingegen wurden die Teilnehmer immer mutiger, legten Marina auf einen Tisch und platzierten ein Messer zwischen ihre Beine. Ebenfalls haben sie ihr die Kleidung vom Leib geschnitten, ihr Rosendornen in den Bauch gedrückt und mit einer geladenen Pistole auf sie gezeigt.

Abgründe des Menschen
Marina Abramovic sagte ebenfalls aus, dass sie sich “vergewaltigt” gefühlt und mit ihrem Experiment “Rhythm 0” die Abgründe des Menschen ans Tageslicht gebracht hatte. Denn: Nach Ablauf der sechs Stunden verließen die meisten Menschen den Raum, schauten ihr nicht in die Augen und schämten sich für das Geschehene.

“Das habe ich daraus gelernt”, erklärte die Künstlerin und fügte hinzu: “Wenn es Deinem Publikum überlassen ist, was passiert, gibt es die Möglichkeit, dass sie Dich töten.”

In einem Video wurde die komplette Aktion festgehalten.

Marina Abramovic on performing "Rhythm 0" (1974)
Marina Abramovic on performing "Rhythm 0" (1974)

Die serbische Performance-Künstlerin hat nach diesem Experiment im Übrigen nicht aufgehört und arbeitet noch immer an ihrer eigenen gleichnamigen Organisation und unterstützt mit dem “Marina Abramovic Institute” andere Kunstprojekte.