Der seltenste Reisepass der Welt gehört zu dem mittelalterlichen, katholischen "Souveränen Malteserorden". Nur drei Personen sind im Besitz dieses seltenen Exemplars. Warum das so ist, erfährst du hier.
Jedes Jahr wird vom Passportindex der Reisepass mit der größten Reichweite gekürt. Auch im Jahr 2017 eroberte der deutsche Pass wieder die Spitze der Rangliste. So können deutsche Staatsbürger laut der Online-Zeitung "Mirror" von den 218 Ländern der Welt ganze 176 ohne das Benötigen eines Visums bereisen – Rekord! Ganz unten auf der Liste steht übrigens der afghanische Pass, mit dem man für fast jedes Reiseziel ein entsprechendes Visum benötigt. Doch man muss einen Pass nicht unbedingt an seiner "Macht" bemessen - auch wenn das am meisten Sinn ergibt. Die Seltenheit des Papiers kann ebenfalls eine Besonderheit sein. In diesem Fall würde der deutsche Reisepass mit Millionen von Besitzern wohl nicht so eindrucksvoll abschneiden. Der seltenste Pass der Welt existiert nämlich nur ganze drei Mal und wird nur ausgewählten Führungspersönlichkeiten eines uralten, mittelalterlichen Ordens ausgestellt.
Der Souveräne Malteserorden ist eine antike Ordensgemeinschaft, deren Ursprünge bis zu den ersten Kreuzzügen im elften Jahrhundert zurückreichen. In Jerusalem geboren, fördert der "Souveräne Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes von Jerusalem von Rhodos und von Malta" heute medizinische, soziale und humanitäre Projekte in 120 Ländern der Welt und besitzt über 13.000 Mitglieder. Vor allem Kranke, Behinderte und Flüchtlinge will der Orden wohltätig unterstützen – egal woher sie stammen oder welcher Religion sie angehören. Die noblen Grundsätze des Souveränen Malteserordens sind wirklich eines Ritters würdig – soweit wir das beurteilen dürfen.
Interessanterweise besitzt der Souveräne Malteserorden kein eigenes Land mehr. Nachdem sie im Jahr 1800 die Insel Malta verloren hatten, befindet sich der Hauptsitz des Ordens in Rom. Dort werden neben den extrem seltenen Reisepässen auch Briefmarken und die eigene Währung gedruckt. Der Pass fällt dabei allerdings besonders ins Auge, da er nur den drei höchsten Mitgliedern des Ordens ausgestellt wird: Dem Großmeister, dem Kardinalpatron und dem Großkanzler des Malteserordens. Alle übrigen Mitglieder und Freiwillige des Ordens müssen wohl oder übel weiterhin die Reisepässe ihres Heimatlandes verwenden. In Deutschland pflegt der Malteserorden zudem eine sehr enge Verbundenheit mit dem "Deutschen Orden". Der Großkanzler des Malteserordens Albrecht von Boeselager ist sogar selbst Deutscher. Neben seinem deutschen Pass wird allerdings auch der Spezial-Pass des Malteserordens hierzulande offiziell anerkannt. Obwohl die Mitglieder des Malteserordens auch auf dem Rest der Welt sehr geschätzt werden, wird der besondere Pass dennoch nicht in jedem Land anerkannt. Großbritannien zum Beispiel, akzeptiert das seltene Dokument nicht. Umso besser, dass Großkanzler Boeselager neben dem seltensten Pass der Welt auch noch das effektivste Reisepapier besitzt.