Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Ein nicht enden wollender Teufelskreis

Warum bekommt man Lust aufs Rauchen wenn man Alkohol trinkt?

Es gibt viele Menschen, die nur Zigaretten rauchen, wenn sie Alkohol trinken. Bei Konsum von beispielsweise Bier steigt die Lust auf die schädlichen Glimmstängel immens. Doch woran liegt das?

Was das Rauchen angeht, so gibt es auf der Welt dreierlei Menschen. Raucher, Nichtraucher und sogenannte Partyraucher. Viele Menschen bekommen erst Lust auf Nikotin, beziehungsweise Zigaretten, wenn sie alkoholische Getränke zu sich genommen haben. Nur mal eine Kippe auf der Party und auch nur wenn andere mitrauchen -  das wird ja wohl nicht so schädlich sein, oder? Falsch! Auch Gelegenheitsraucher schaden ihrer Gesundheit und nur eine einzelne Zigarette erhöht bereits das Krebsrisiko. Die Floskel "Einmal ist Keinmal" lässt sich also nicht auf die teuren Glimmstängel anwenden. Doch warum haben viele Menschen, die nüchtern die Finger von Zigaretten lassen, unter Einfluss von Bier, Schnaps und Co. auf einmal das starke Verlangen, "sich eine anzustecken?"
 

Kippen und Alk

Laut dem Suchtexperten und Neurowissenschaftler John Dani, der an der University of Pennsylvania arbeitet, gibt es dafür genau zwei Beweggründe. Der Schlüssel des ersten Grundes ist das Glückshormon Dopamin. Denn die Kombination aus Nikotin und Alkohol senkt den Dopaminspiegel, also wirst Du tatsächlich unglücklicher wenn Du rauchst und gleichzeitig trinkst. Wenn beide Suchtstoffe separat konsumiert werden, können sie den Dopaminspiegel ansteigen lassen, was einer der vielen Gründe für das starke Suchtpotential ist. Doch gleichzeitig konsumiert, sorgen Nikotin und Alkohol für einen dramatischen Abfall des Glückshormons im Blut und man fühlt sich gestresst und nervös. Dein Unterbewusstsein möchte aber, dass Du Dich wieder gut fühlst und so greifst Du zur nächsten Kippe. Es handelt sich also um einen Teufelskreis, bei dem Du ein Problem erzeugst, dass Du zu lösen versuchst.

Nikotin trickst dich aus

Bei einem Experiment hat Doktor Dani gezeigt, wie Nikotin das Gedächtnis von Mäusen beeinflusst. Für die Studie hat er die Nagetiere in einen in zwei Teile abgetrennten Käfig laufen lassen. Im einen Teil bekamen sie einfaches Salz verabreicht, im anderen eine sehr kleine und harmlose Ladung Nikotin. Wie er vorausgesagt hatte, verbrachten die Tiere viel mehr Zeit beim Suchtstoff. Das natürlich in der Tabakpflanze enthaltene Alkaloid kann das Gehirn täuschen, indem es Assoziationen zwischen dem Rauchen und unserer Umgebung fälscht. "Das Gehirn schickt sozusagen ein Belohnungssignal, wenn wir uns gut fühlen. Und Nikotin gibt der Schaltzentrale das Gefühl, dass das Rauchen eben so einen Zustand des Gutfühlens erzeugt". Das ist der Schritt beim Erschaffen der guten Assoziationen im Hirn. Angenehme Erfahrungen möchte der Mensch unterbewusst immer wieder neu erleben – es handelt sich also auch hier um einen nicht enden wollenden Teufelskreis. Am besten ist es also und da sind sich alle Experten der Welt einig, wäre es, gar nicht erst mit dem Rauchen anzufangen. Doch das ist oft leichter gesagt als getan.