Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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40 weitere Menschen befinden sich in Behandlung

Brasilien: Mann stirbt nach Vampirfledermaus-Biss

Die brasilianische Stadt Salvador hat momentan mit einer schlimmen Plage zu kämpfen: Mit Tollwut infizierte Fledermäuse, die sich ausschließlich von Blut ernähren, beißen die Einwohner der Stadt im Schlaf.

Die drittgrößte Stadt Brasiliens Salvador und ihre rund 2,6 Millionen Einwohner werden seit März 2017 von einer Plage heimgesucht, bei der sich einem die Nackenhaare stellen. Eine schier unfassbare Vampirfledermaus-Plage sorgt für Szenen, die direkt aus einem Horrorfilm stammen könnten. Matheus Andrade, Einwohner Salvadors und "Opfer" einer solchen 40 Zentimeter langen Fledermaus wachte eines Morgens auf und spürte etwas Nasses in seinem Bett. Da es die ganze Nacht geregnet hatte, ging er davon aus, dass sein Dach undicht war. Doch er irrte sich: Mit Entsetzen musste er feststellen, dass sein Bett von seinem eigenen Blut getränkt war. Metro.uk verriet er: "Die Wunde war nicht groß, aber dafür umso tiefer. Sie wollte einfach nicht aufhören zu bluten, egal was ich versuchte".
 

Todesfall nach Tollwut

Die ungewöhnlich aggressiven Tiere fliegen nachts durch die Fenster der Bürger und beißen sie in Füße und Zehen. Wenn die Fenster geschlossen sind, gleiten die Blutsauger voller Schwung krachend dagegen. "Ich wurde ganze drei Mal gebissen. Zwei Mal in meinen Zeh und einmal in meine Ferse". Erst nach dem dritten Biss hatte er gemerkt, dass ein waschechter Vampir sich an seinem Blut ergötzt hatte. Er wusch er seine Wunde umgehend aus, was  auch ein 40 jähriger Milchbauer namens Francisco Souza machte, nachdem er beim Kühe melken in eine Fledermaus getreten war und sie ihn daraufhin in den Fuß biss. Was Souza zu dem Zeitpunkt nicht wusste: Das Tier war an Tollwut erkrankt. Über drei Wochen ging er nicht zum Arzt. Erst als er über Schnappatmung, starke Kopfschmerzen und schlimme Übelkeit klagte, ließ er die Wunde untersuchen. Allerdings kam für ihn jede Hilfe zu spät und er starb kurze Zeit Später im März 2017 an den irreparablen Folgen der Erkrankung. Seit 2004 war es in Brasilien der erste Todesfall, der durch Tollwut verursacht wurde. Tollwut ist auch die Erklärung für das außergewöhnlich aggressive Verhalten der Fledermäuse.

Zerstörung des natürlichen Lebensraums 

In Salvador werden momentan über 40 Menschen mit einer einmonatigen Impf-Kur gegen Tollwut und Tetanus behandelt. In dem Zeitraum wird den Patienten jeden Tag eine Spritze gegen die beiden schweren Krankheiten verabreicht. Zu unserem Glück leben die Fledermäuse, die sich ausschließlich vom Blut anderer Säuger ernähren,  in Südamerika. Aroldo Carneiro, ein Mitarbeiter des Tollewutsbekämpfungs-Teams sagte metro.uk: "Wir glauben, dass die Tiere wegen der unglaublich schnellen Abholzung der Wälder und der Zerstörung einiger Höhlen in den Waldgebieten zur Umsiedlung gezwungen werden. Neben der Tollwut wäre auch das eine plausible Erklärung für das aggressive und kampflustige Verhalten. Da die Fledermäuse auch ihre natürliche Nahrung verlieren, müssen sie sich auch da "Alternativen" suchen. Das sind Katzen, Hunde, Pferde und eben Menschen". Die Bisse würde man nicht spüren, da der Speichel der Tiere eine schmerzstillende und betäubende Substanz erhalte, ähnlich wie bei Zecken und Moskitos. Allerdings verhindere die Substanz auch die schnelle Heilung der Wunde, was die langen Blutungen erkläre.

Salvador kämpft

Doch die Menschen Salvadors beginnen sich gegen die Vampirplage zu wehren. Es gibt eine Spezialeinheit, die Tipps gibt, wie man die Fledermäuse aus dem Haus halten kann. Es sei wichtig, die Türen zu schließen und nachts, wenn möglich, das Licht brennen zu lassen. Des Weiteren versucht man die Blutsauger einzufangen und mit einem Pastenartigen Gift auszurotten.