Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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MC Musterschüler am Mikrofon, yo!

Absolut genial: Harvard-Student reicht Rap-Album als Abschlussarbeit ein

Cool, cooler Obasi Shaw. So heißt der 20 jährige Student der Elite-Universität Harvard, dem eine normale Abschlussarbeit wohl zu langweilig war. Stattdessen nahm er innerhalb eines Jahres ein Album auf, das er dann einreichte.

Die Harvard-University ist eine private Universität in Cambridge in Boston, Massachusetts an der Ostküste der Vereinigten Staaten von Amerika. Zu den bekanntesten Absolventen zählen Microsft-Gründer Bill Gates, Facebook-Chef Mark Zuckerberg sowie Barack und Michelle Obama. Harvard gilt als eine der härtesten Unis der Welt, einen Abschluss bekommt man hier sicherlich nicht hinterher geschmissen. Die Abschlussarbeiten basieren auf komplexen, wissenschaftlichen Texten, Experimenten, Studien oder eben - naja Rap-Alben. Richtig gelesen, der gerade 20 gewordene Literatur-Student Obasi Shaw hat, anstelle einer stinklangweiligen schriftlichen Arbeit das Album mit dem Titel "Liminal Minds" geschrieben, produziert und abgemischt.  
 

Er war selbst überrascht

Der in Stone Mountain geborene Shaw verriet der "nypost": "Ich habe ehrlich gesagt nie im Leben damit gerechnet, dass Harvard meine Idee eines Albums als Abschlussarbeit akzeptieren würde". Letztendlich wurde es nicht nur akzeptiert, sondern sogar mit der zweitbesten Note des Jahrgangs ausgezeichnet. "Das Rap als Kunstform ernst genommen wird freut mich riesig". Jeder der zehn Songs, ist aus der Perspektive eines anderen Charakters geschrieben, das Album beschäftigt sich mit der Identität der schwarzen Bevölkerung in Amerika. Inspirieren lassen hat sich der Studenten-MC von seinen Lieblingsrappern Kendrick Lamar und Chance the Rapper und zusätzlich von den Erzählungen  "The Canterbury Tales". Dabei handelt es sich um Geschichten, die im 14. Jahrhundert vom englischen Schriftsteller Geoffrey Chaucer verfasst wurden. Die Erzählungen handeln von Romanzen, höfischer Liebe, Verrat und Habsucht.

"Liminal Minds"

Der Titel des Albums "Liminal Minds" sei  laut der "Harvard Gazette" eine Anspielung auf die Phrase "criminal minds". Liminal Minds heißt übersetzt so viel wie "kaum wahrnehmbare Absicht" und bezieht sich auf die zwar geringen aber immer noch präsenten Probleme der afroamerikanischen Bevölkerung mit Sklaverei und Rassismus. Laut Obasi hätten viele schwarze Bürger den Status: Frei, aber an den Rand gedrängt, nicht gehört und nicht gleichwertig". Sein Englisch-Professor Josh Bell hat nichts als Lob für seinen Musterschüler übrig. Auf ladbible schwärmte er: "Obasi ist Künstler und dazu ein toller Mensch. Ihm ist es gelungen, ein Album zu kreieren, das zum einen der Englisch-Abteilung unserer Universität zusagt und zum anderen auch für Rap-Fans zugänglich ist". Als Shaw im Winter 2015 mit der Ideenfindung für seine Abschlussarbeit kämpfte, gab ihm seine Mutter den Hinweis, dass man auch kreative Projekte einreichen könne. Zu dieser Zeit hatte er gerade begonnen, seine eigenen Texte zu schreiben und auf kleineren Talentshows aufzutreten. Über ein Jahr brauchte der Nachwuchs-Rapper für das Schreiben und das Aufnehmen des Albums. Die kompletten Texte gibt es auf Genius. Für das nächste Jahr sei laut eigener Aussage keine neue Musik geplant, da er ein Praktikum in einer Softwarefirma abhalten werde, allerdings wolle er der Musik treu bleiben.
 

Hör dir hier "Liminal Minds" auf Soundcloud an: