Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Wert von über 400.000 Euro

Von wegen Modeschmuck: Flohmarkt-Ring entpuppt sich als wahrer Schatz

Eine Frau aus dem Westen Londons erstand in den 80er-Jahren auf einem Flohmarkt einen Ring, den sie für simplen Modeschmuck gehalten hatte. Drei Jahrzehnte später könnte er ihr fast eine halbe Million Euro einbringen.

Wie würde man wohl seinen Alltag bewältigen, wenn man einen Ring im Wert von knapp einer halben Millionen Euro am Finger tragen würde? Die Paranoia, die man aus vor einem Verlust schieben würde, wären wohl riesig. Denn so ein Ring kann schnell verloren gehen – beim Jacke ausziehen, oder etwa beim Hände waschen, wenn man ihn am Waschbeckenrand parkt und vergisst. Eine anonyme Frau  aus England trug über 30 Jahre ein solches Schmuckstück mit sich herum, allerdings ohne davon zu wissen. Wie so etwas geht? Den 26,27 Karat-Ring erstand sie auf einem Flohmarkt in Isleworth im Westen Londons, für umgerechnet knapp zehn Euro. Seit den 80ern trug sie ihn zu jeder Gelegenheit, ob beim Shopping, zur Hausarbeit oder in der Freizeit. Drei Jahrzehnte lebte sie im Glauben, dass es sich um billigen Modeschmuck handle, bis ein Juwelier beim Anblick des Edelsteines stutzig wurde und nach genaueren Untersuchungen den ursprünglichen Wert erkannte.

Shine bright like a diamond

Jetzt wird das Juwel am siebten Juli 2017 im Londoner Auktionshaus "Sotheby's" versteigert. Die Leiterin der Schmuckabteilung, Jessica Wyndham sagte gegenüber dem Guardian: "Die Dame, die uns den Ring zur Versteigerung überlassen hat, zieht es vor, anonym zu bleiben. Sie sagte mir, dass sie immer mal wieder gerne auf Flohmärkten unterwegs war, aber keineswegs Sammlerin von Antiquitäten sei". Die Besitzerin habe den Ring in der Hoffnung, er würde "ein Bisschen was wert sein" zu Sotheby's gebracht. Jessica Wyndham ließ ihn dann vom Gemological Institute of America genau untersuchen. Das GIA befasst sich mit der Forschung, Erkundung und Lehre von Edelsteinen. Dort kam heraus, dass es sich definitiv um einen Diamanten handelt. "Die meisten von uns träumen nur davon, einmal ein solches Juwel besitzen zu dürfen". Laut dem Guardian könne der Diamant bei einer Auktion mindestens 406.000 Euro einbringen. Eine Menge Geld, das das Leben der Besitzerin sicherlich bereichern dürfte. 

Undercover-Schmuck 

Doch wie konnte es passieren, dass ein solches Juwel so lange für unspektakulären Modeschmuck gehalten wurde? Die Form des Diamanten ist für das heutige Zeitalter untypisch: "Der Stein, der voraussichtlich im 19. Jahrhundert geschliffen wurde, sieht ein wenig stumpfer und unspektakulärer aus, als die heutige Brillanten-Form, weswegen ihn das ungeschulte Auge schnell als nicht echt identifizieren könnte. Mit diesem alten Schliff, der an ein Kissen erinnert, reflektiert das Licht nicht so auffällig wie das eines Brillanten", verriet Wyndham dem Guardian. Na dann auf zum nächsten Flohmarkt!