Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Ein Bergdorf stirbt aus

Bormida: Italienisches Dorf verspricht jedem, der zuzieht eine Prämie in Höhe von 2.000 Euro

Daniele Galliano, Bürgermeister des italienischen Bergdorfes Bormida, sichert jedem neuen Einwohner einen Bonus im vierstelligen Bereich und günstige Mieten zu. Galliano kämpft mit diesen Mitteln verzweifelt gegen die hohe Sterberate in seiner Gemeinde an.

Daniele Galliano, Bürgermeister des italienischen Bergdorfes Bormida, sichert jedem neuen Einwohner einen Bonus im vierstelligen Bereich und günstige Mieten zu. Galliano kämpft mit diesen Mitteln verzweifelt gegen die hohe Sterberate in seiner knapp Gemeinde, die aus knapp 400 Personen besteht, an.

Laut "Statista" haben im vergangenen Jahr rund sechs Millionen Deutsche Urlaub in Italien gemacht. Kein Wunder, bietet die südeuropäische Republik so ziemlich alles, was das Urlauberherz begehrt. Kristallklares Meer, vorzügliches Essen, guten Wein und natürlich Sonne satt. Der italienische Stiefel ist umgeben von vielen Kilometern Sandstrand entlang des Mittelmeers: östlich lockt die Adria und westlich die Riviera. Na, hat Dich nun auch das Fernweh gepackt? Nervt Dich die Tristesse des deutschen "Frühlings"? Wie wäre es mit einem Umzug nach Italien - On Top gibt's eine Prämie in Höhe von 2.000 Euro und unschlagbar günstige Mietkosten. Das verspricht zumindest Daniele Galliano, Bürgermeister des Bergdorfs Bormida.
 

Pure Verzweiflung

Nur 394 Einwohner zählt das besagte Dörfchen, in dem eine kleine Wohnung bereits für 50 Euro Miete und ein Häuschen schon für 120 Euro zu haben sein soll. Bei diesem Angebot handelt es sich weder um einen Scherz, noch um ein "freiwilliges" Angebot. Viel mehr versucht der Beamte Daniele Galliano aus purer Verzweiflung, Einwohner für sein schönes Städtchen zu finden. Die Gemeinde liegt wie gemalt auf einer Anhöhe, ist nicht weit entfernt vom Meer und hat doch ein enormes Problem: Ihr laufen die Bewohner davon. Bei Gallianos Amtsübernahme als Bürgermeister im Jahr 2014, lag die offizielle Einwohnerzahl Bormidas bei 390 – sie stieg also in drei Jahren um gerade einmal vier Personen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Sterberate mit 18 Einwohnern pro Jahr deutlich höher ist, als die Geburtenrate: Der jährliche Durchschnitt liegt hier lediglich bei 1,3.

Damit nun also das blühende Leben zurückkehrt und die Häuser nicht verfallen, hat sich der Gemeinderat des 420 Meter über dem Meeresspiegel liegenden Dorfes diese Offerte ausgedacht. Ein anonymes Mitglied der Stadtverwalrung verriet nun dem "Guardian": "Wir sind ein kleines aber gastfreundliches Dorf. Unsere Luft ist sehr sauber, da wir relativ hoch liegen und das Meer nur knapp 50 Kilometer entfernt ist. An einem genauen Plan arbeiten wir noch, aber jeder der hier leben möchte ist willkommen". Das klingt doch schon mal vielversrpechend, oder?
 

No Stress Zone

Das Dorf ist relativ überschaubar: In dem kleinen Örtchen vorhanden sind eine Hauptstraße, vier Restaurants, eine Pension und ein Post-Büro, das allerdings nur jeden zweiten Tag in der Woche geöffnet hat. Der Manager einer der vier Restaurants, dem "Oddone Giuseppe" verriet dem Guardian, wie es sich in Bormida lebt: "Um ehrlich zu sein gibt es nicht viel, dass man hier tun kann. Aber genau das kann ja auch schön sein. Das Leben ist simpel. Wir haben Wälder, Vieh, eine Kirche und sehr viel gutes Essen." Klingt nach einem stressfreien Leben, oder? Auf facebook tummeln sich mittlerweile hunderte Interessenten, die aber fast alle dieselbe Bedingung stellen und dafür sogar auf die 2.000 Euro Prämie verzichten würden: High-Speed-Internet, um von Zuhause aus arbeiten zu können. Nicht die schlechteste Forderungen! Ist Dein Interesse geweckt? Falls Du spontan nach Italien auswandern möchtest, kannst Du Dir hier ein Bild von Bormida machen: