Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Etliche Studenten erlitten tagelange Entzugserscheinungen

Großbritannien warnt vor Konsum von extrem starkem MDMA

MDMA ist die Kurzbezeichnung für eine synthetisch hergestellte Partydroge, die derzeit in hoher Dosierung auf Studentenpartys in Großbritannien eingeworfen wird. Anders als andere MDMA-Pillen ist diese so stark, dass sie tagelang wach hält.

Gefährliche Chemie 

MDMA ist nach Angaben der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht eine der beliebtesten Partydrogen und wird besonders in der Technoszene konsumiert. MDMA steht für die chemische Verbindung Methylendioxy-N-methylamphetamin und gehört zur Gruppe der Amphetamine. Fälschlicherweise wird die halluzinogene Droge bis heute noch für Ecstasy gehalten, obwohl sich beide Stoffe speziell im Aufbau und ihrer Strukturformel stark unterscheiden. MDMA, dessen Besitz seit 1986 strafbar ist, wirkt antriebssteigernd, weswegen es gerne auf Partys konsumiert wird.

Next-Level Housepartys 

Nun sorgt ein neuer Drogen-Trend aus England  für einen Aufschrei in der Drogenpräventions-Szene. Sogenannte "Super Partys", die in Universitätsstädten wie London, Manchester und Newcastle abgehalten werden, sind Feiern, die meistens über mehrere Tage andauern und bei denen übermäßig viele Drogen, vorzugsweise das stark synthetisierte MDMA, konsumiert werden. In der britischen Tageszeitung "The Guardian" veröffentlichte die Polizei von Newcastle einen Bericht, aus dem hervorgeht, dass bei einer dieser "Super Partys" über 300 Studenten anwesend waren. Um Beschwerden wegen Lärmbelästigung zu vermeiden, legten die Veranstalter der "Super Partys" die Türen und Fenster mit Matratzen aus. Doch davor wird gewarnt, denn gerade bei einer solch riesigen Ansammlung von Menschen ist es wichtig, Notausgänge parat zu haben. Von Brandschutzbestimmungen einmal abgesehen. Aus dem Boden geschossen sind die augenscheinlichen privaten Partys, die eher Massenveranstaltungen gleichen, 2016 - doch ihre steigende Beliebtheit rief die Polizei auf den Schirm. 
 

Nach dem Hoch, kommt das Tief

Gerade die Wirkung von MDMA ist seit seiner Blütezeit in der 80ern um ein vielfaches stärker geworden. Claire Dean, Sprecherin der Drogenberatungsstelle "Lifeline", gab in einem Interview mit der Online-Plattform "Ladbible" an, dass "die Intensität von modernem MDMA mehr als besorgniserregend" ist. "Zum ersten Mal überhaupt kommen Leute auf uns zu, die teilweise über viertägige Comedowns klagen". Das Wort Comedown wird im Englischen umgangssprachlich dazu verwendet, die Zeit nach dem "High", also dem Drogenrausch, zu umschreiben. In diesem Zeitabschnitt versucht sich der Körper von den chemischen Stoffen zu erholen und zu regenerieren. Man kann Comedowns mit einem extremen Kater nach übermäßigem Alkoholkonsum vergleichen - allerdings etwa 100 Mal so schlimm. Die Stärke des Comedowns liegt an der Stärke des Rausches. Je intensiver und länger der Rausch war, desto schwerer wird es für den Körper, sich wieder zu erholen.  

"In der Phase des Comedowns sind die Konsumenten, prüde ausgedrückt, zu nichts zu gebrauchen und extrem zerbrechlich", so Claire Dean weiter. Da MDMA dehydrierend wirkt, ist es wichtig nach dem Rausch genügend zu trinken, da es sonst passieren kann, an Austrocknung zu sterben. Doch noch besser ist es komplett die Finger von Drogen zu lassen!