Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Geheime Codes der Einbrecher

Siehst Du diese Zeichen vor Deinem Haus, droht ein Einbruch!

Urlaubszeit ist Einbruchszeit. Doch wie kann man sich schützen? Am besten, indem man die Augen offen hält und ab und zu einen Blick auf seine Hauswand und den Straßenbereich Rund um die eigene Wohnung wirft. Denn dort zeichnen Banden geheime Codes auf, die Einbrechern Aufschluss über den möglichen Raub-Wert liefern sollen.

Urlaubszeit ist Einbruchszeit. Doch wie kann man sich schützen? Am besten, indem man die Augen offen hält und ab und zu einen Blick auf seine Hauswand und den Straßenbereich Rund um die eigene Wohnung wirft. Denn dort zeichnen Banden geheime Codes auf, die Einbrechern Aufschluss über den möglichen Raub-Wert liefern sollen. 

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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160.000 

So hoch ist die Zahl der gemeldeten Wohnungseinbrüche im Jahr 2015. Laut des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft stieg der Wert seit 2003 damit auf ein Höchstniveau. Der Schaden dieser Raubzüge durch heimische Gefilde, die alle vier Minuten in Deutschland passieren, bezieht sich auf 530 Millionen Euro. Neben den verlorenen Wertgegenständen und der Verwüstung in den eigenen vier Wänden ist für jedes Einbruchsopfer jedoch die Gewissheit, ein Fremder hat die eigene Privatsphäre missachtet und sich in dem Rückzugsort bewegt, das Schlimmste. Auch die Ungewissheit, ob die Einbrecher nicht wiederkehren und man diese auf frischer Tat ertappen könnte oder Diebe im Falle eines Aufeinandertreffens gewalttätig reagieren könnten, treibt viele Opfer an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. 
 

Wie schütze ich mich? 

In allererster Linie sollten einfache Sicherheitsmaßnahmen wie ein Bewegungsmelder im Treppenhaus, der anspringt und das Haus mit Licht durchflutet, angebracht werden. Das schreckt den Einbrecher möglicherweise direkt ab, da er Angst hat, entdeckt zu werden. Doch auch Sicherheitsschlösser, Überwachungskameras am Grundstück oder im Hausflur, abgeschlossene Türen und Fenster und ein kostenloser Sicherheitscheck durch die Polizei, sollten von jedem Mieter und Wohnungsbesitzer in Anspruch genommen werden. Eine interaktive Grafik der GDV zeigt eindrucksvoll, wo sich die Schwachstellen eines Hauses befinden und wie man es einem Einbrecher somit leicht macht, sich Zutritt zu verschaffen. Doch auch wer aufmerksam Hauswände und Straßen vor der eigenen Wohnung im Blick behält, tut etwas für seine Sicherheit. Denn immer mehr Banden arbeiten in größeren Gruppen zusammen, spähen ihre Opfer unter einem Vorwand aus und Kennzeichnen ihre Eindrücke dann mit Hilfe von Zeichnungen, sogenannten Codes, in der Nähe der Wohnung, die es auszurauben gilt. Aufgemalt werden diese Codes entweder mit Kreide direkt an der Hauswand oder mit einem wasserfesten Stift auf dem Briefkasten. In manchen Fällen ritzten Einbrecher die Codes mit einem spitzen Gegenstand in Haustüren, Fensterrahmen oder Zaunpfähle.
 

Das organisierte Verbrechen

Mit Hilfe weniger Striche und Kreise kreieren die Mitglieder des Verbrecher-Clans so für sie lesbare und verständliche Hinweise, die Aufschluss über den Wohnungsinhalt und die Bewohner gibt. Kurz gesagt: Ob es sich lohnt einzusteigen, oder Vorsicht geboten ist. Doch bevor diese Zeichen ihren Weg an Wände oder Hausgegenstände finden, wird die jeweilige Wohnung ausgespäht. Das kann folgendermaßen passieren: Ein netter junger Mann klingelt unter dem Vorwand, den Stromkasten im Haus überprüfen zu müssen, an Deiner Wohnungstüre. Ohne nachzudenken, öffnest Du die Türe und gewährst dem potentiellen Späher bereits einen Einblick in Deine Habseligkeiten und den Beschaffenheit aller Schlösser im Haus. In den meisten Fällen gibt sich die Person äußerst Freundlich und stellt auf den ersten Blick unverdächtige Fragen nach dem Partner oder Ehemann, wann dieser wieder im Haus sei, weil man dringend mit ihm sprechen müsste oder andere Belanglosigkeiten, die nach Small-Talk aussehen. Doch genau das ist die Crux - denn vertraut man dieser Person, gibt man unachtsam und unbewusst enorm viele Tipps, Tricks und Hinweise bekannt. Es gilt: Es wird niemand ins Haus gelassen, der sich nicht vorab schriftlich angekündigt hat. Denn auch ein vorgezeigter Ausweis ist kein Beleg dafür, dass die Person tatsächlich die ist, für die sie sich ausgibt. 

Diesen scheinbar harmlosen Kritzeleien sollte jeder Aufmerksamkeit schenken. Sollte Euch eines oder mehrere dieser Symbole auffallen, sollte umgehend die Polizei informiert werden - denn so könnt Ihr vielleicht verhindern, dass Ihr oder einer Eurer Nachbarn dem Verbrechen zum Opfer fällt.