Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Eine Geschichte, wie aus einem Hollywood-Film

FBI-Mitarbeiterin heiratet heimlich Ex-Rapper und IS-Terrorist Deso Dogg

Die FBI-Übersetzerin Daniela Greene bekam den Auftrag, die E-Mails und Gespräche des IS-Terroristen und ehemaligen Berliner Gangsterrappers Deso Dogg zu analysieren. Doch dann flog sie nach Syrien, um den Anhänger des sogenannten Islamischen Staates zu heiraten.

Die FBI-Übersetzerin Daniela Greene bekam den Auftrag, die E-Mails und Gespräche des IS-Terroristen und ehemaligen Berliner Gangsterrappers Deso Dogg zu analysieren. Doch dann flog sie nach Syrien, um den Anhänger des sogenannten Islamischen Staates zu heiraten.

Deso Dogg
Seit Jahren wird über den Verbleib Denis Cuspert, einem Deutschen, der sich dem Islamischen Staat zuwandt, spekuliert.  Der gebürtige Berliner, der auch unter seinem ehemaligen Gangster-Rap-Namen Deso Dogg bekannt ist, trat im Jahr 2010 als islamistischer Prediger mit dem Namen "Abu Talha al-Almani" in Erscheinung und schloss sich 2013 einer Gruppe djihadistischer Salafisten an. Nach einer Flucht nach Syrien, ist Cuspert inzwischen offiziell auf die Terror-Liste der Vereinten Nationen und der USA aufgenommen. Cuspert, der eine Führungsrolle in der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) inne halten soll, ist auf mehreren Propaganda-Videos des IS zu sehen. Diese zeigen den 41-Jährigen mit enthaupteten Köpfen und bei der Aussprache von Drohungen gegen den ehemaligen Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Barack Obama. Unzählige Male wurde Cuspert in Folge von amerikanischen Drohnenangriffen für Tod erklärt - was sich allerdings als Fehlinformation herausstellte. Erst im August letzten Jahres nahm das US-Verteidigungsministerium eine Aussage zurück, der zufolge Denis Cuspert bei einem Luftangriff gestorben sei.
 

Daniela Greene

Als Übersetzerin für das FBI bekam Daniela Greene im Januar 2014 den Auftrag, den IS-Anführer Cuspert alias Deso Dogg zu observieren. Offenbar fasziniert von seiner Erscheinung und den heimlich abgehörten Konversationen des Terroristen, reiste die 38-Jährige unter dem Vorwand, sie würde ihre Eltern in München besuchen wollen, nach Istanbul. Dort angekommen, begab sich die FBI-Mitarbeiterin mit den deutschen Wurzeln in Richtung der Syrischen Grenze, wo sie Cuspert bereits in Empfang genommen haben soll. Wenige Tage nach Greenes Tat, gab sich das Paar das Ja-Wort. Laut der Akten soll die 38-Jährige via Skype privaten Kontakt zu dem Terror-Führer aufgenommen haben. So habe sie ihn nicht nur vor der Abhörung durch das FBI gewarnt, sie habe ihm auch die Schritte ihrer Kollegen verraten, sodass nicht nur Cuspert, sondern auch seine Gefolgschaft vor möglichen Attacken seitens der US-Regierung gewarnt war. 
 

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt

Späte Einsicht 

Geheime E-Mails lassen herausblicken, dass Daniela Greene bereits zwei Wochen nach ihrer Reise nach Syrien und ihrer Heirat mit dem IS-Terrorführer ihre Taten bereute und einem namentlich nicht genannten Kontaktmann in den USA folgende Nachricht schickte: "Ich war schwach und wusste nicht mehr, wie ich damit umgehen sollte", so die 38-Jährige in einer der E-Mails. "Ich habe dieses Mal wirklich großen Mist gebaut". Greene, die nach ihrer Einsicht, sofort in die USA zurückkehrte, wurde noch am Flughafen von ehemaligen Kollegen des FBIs und Homeland Security in Gewahrsam genommen. Aufgrund einer umfangreichen Kooperation mit ihrem ehemaligen Arbeitgeber und vermutetem Insider-Informationsaustausch bezüglich des Falls wurde Greene zu zwei Jahren Haft verurteilt. Eine extrem milde Strafe. Andere mit dem IS involvierte Straftäter hätten laut "CNN" im Schnitt über 13 Jahre im Gefängnis verbringen müssen.

Das FBI hingegen hätte Dank Greene aus ihren schwerwiegenden Fehlern gelernt und unternimmt laut eigener Aussage gegenüber "CNN" "mehrere Schritte", um diese Sicherheitsschwachstellen zu "identifizieren und zu reduzieren". Eine unglaubliche Gesichte, die nicht nur gravierende Pannen aufdeckte, sondern auch stark an die fiktive Story des Serien-Hits "Homeland" erinnert.